Die Parallele zu einem ganz Großen der französischen Fußballgeschichte haben sie noch in der Umkleide gezogen, der Nationaltrainer Didier Deschamps war es, der daran erinnerte. Dieser Vollspannschuss zum 2:2, über den man vielleicht mal sagen wird, er sei die Initialzündung für eine sehr erfolgreiche Weltmeisterschaft gewesen aus Sicht der Franzosen: Er war das erste WM-Tor eines Abwehrspielers seit Lilian Thuram 1998.
Thuram, 46 inzwischen, ist der Rekordnationalspieler der französischen Nationalmannschaft, 142 Länderspiele, Weltmeister 1998, Europameister 2000. Nicht das schlechteste Vorbild für einen 22-jährigen Verteidiger, der beim VfB Stuttgart spielt.
Benjamin Pavard, in der 57. Minute der Schütze dieses 2:2 gegen Argentinien, hat all das noch nicht so richtig in Worte fassen können. Er gab an, "völlig überwältigt" zu sein, "das war wirklich ein sehr, sehr schönes Tor". Noch dazu war es ein sehr, sehr wichtiges, der Wendepunkt in der Partie (Endstand 4:3), der Türöffner ins Viertelfinale. Eine Karriere wie Thuram zu machen, sagte Benjamin Pavard nachher, "das würde ich sofort unterschreiben".
Die Wahrheit ist: Diese Karriere hat längst begonnen, ihre nächsten Schritte sind auch schon in Planung - und sie dürfte Pavard zu einem der europäischen Top-Klubs führen, sei es als Rechtsverteidiger, wie gerade bei den Franzosen, oder als Innenverteidiger, seiner Paraderolle beim VfB. Die Frage ist nur: Wann?
Verkauf sofort? Nicht mal für 50 Millionen! Aber für 2019 dürfen sich Interessenten melden
In Stuttgart hat sich der VfB-Manager Michael Reschke jedenfalls längst von Pavard berichten lassen, welche Vereine er gut findet, das war Teil der Gespräche, an deren Ende Pavard seinen 2020 auslaufenden Vertrag bis 2021 verlängert hat. Ohne Ausstiegsklausel für diesen Sommer. Weil einer seines Formats nicht für alle Ewigkeiten beim VfB zu halten sein wird, ist ein vorausschauender Karriereplan quasi Teil der Vereinbarung.