Borussia Dortmund verliert in Jude Bellingham erneut ein Fußball-Juwel. Der 19 Jahre alte englische Nationalspieler wechselt nach drei Jahren beim Revierklub zu Real Madrid. Das teilte der börsennotierte Bundesligist am Mittwoch in einer Ad-Hoc-Meldung mit. Die Ablöse beträgt 103 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlungen bis zu einer maximalen Gesamthöhe von rund 30 Prozent des Fixbetrages, insgesamt könnten sich die Einnahmen der Dortmunder damit auf 137 Millionen Euro belaufen. Dieser Betrag nimmt dem BVB einen Teil des Kummers über den großen sportlichen Verlust. "Die vertraglichen Details sind nun noch abzustimmen und zu dokumentieren", hieß es in der Mitteilung. Der Vertrag des englischen Nationalspielers beim BVB lief bis 2025.
Der Weggang eines weiteren Schlüsselspielers mit viel Perspektive gehört mittlerweile zur Dortmunder DNA. Ähnlich wie schon bei Erling Haaland (Manchester City), Jadon Sancho (Manchester United) oder Ousmane Dembélé (FC Barcelona) ist der Club gefordert, die entstandene Lücke möglichst schnell zu schließen. Der hohe Erlös für Bellingham erleichtert die Suche nach adäquatem Ersatz.
Ousmane Dembélé, der 2017 für rund 140 Millionen Euro vom BVB zum FC Barcelona wechselte, brachte bisher als einziger Spieler in der Bundesliga-Geschichte mehr Geld als Bellingham ein. Auch auf Platz drei dieser Verkaufsliste rangiert in Jadon Sancho ein Dortmunder. Der Abschied des Dribblers zu Manchester United brachte im Sommer 2021 85 Millionen Euro ein.
Real sucht Ersatz für Modric und Kroos - und hat jetzt Bellingham
Der 2020 im Alter von nur 17 Jahren vom englischen Zweitligisten Birmingham verpflichtete und damals rund 25 Millionen Euro teure Bellingham hatte sich für den BVB schnell als Glücksgriff erwiesen. Mit großem Einsatz und viel Übersicht avancierte er binnen weniger Monate zum Publikumsliebling und zum englischen Nationalspieler.
Das steigerte seinen Marktwert beträchtlich. Selbst der lange Zeit als neuer Bellingham-Klub gehandelte FC Liverpool stieg angesichts der üppigen Ablöse bereits vor Wochen aus dem Transferpoker aus. Übrig blieb Madrid, die allmählich nach Ersatz für die jahrelangen Erfolgsgaranten Luka Modric (37) und Toni Kroos (33) suchen.
Bellingham ist nach Raphael Guerreiro, Mahmoud Dahoud, Luca Unbehaun, Felix Passlack und Anthony Modeste der sechste Weggang. Kampf- und spielstarke Zugänge sollen der Borussia dabei helfen, das Trauma der am letzten Spieltag verpassten Meisterschaft zu überwinden. "Ich denke, dass wir etwa 60 bis 65 Prozent der Transfersummen, die wir in dieser Periode erzielen, wieder reinvestieren werden", kündigte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unlängst in der Bild an.
