Süddeutsche Zeitung

Beckenbauers Erklärung im Wortlaut:"Nie ausgeschlossen, die Fragen zu beantworten"

In einer Erklärung kündigt das Management von Franz Beckenbauer das Beantworten der Fifa-Fragen an und geht davon aus, dass die Sperre bald aufgehoben wird. Es wird auch Kritik am Vorgehen der Fifa laut.

"Franz Beckenbauer hat am Samstag (14.6.) der Fifa schriftlich mitgeteilt, dass er die Fragen der Ermittlungskammer der Ethikkommission bis spätestens zum 27.6. beantworten wird. Damit liegt für unser Verständnis kein "Verdacht für einen mutmaßlichen Verstoß" gegen das Fifa­-Ethikreglement mehr vor, sodass wir davon ausgehen, dass die provisorisch verhängte Sanktion gegen ihn umgehend aufgehoben wird.

Die erlassene Sperre war von der Ethikkommission der Fifa als "provisorische" Maßnahme erlassen worden. Damit wurde kein Verstoß festgestellt, sondern nach dem Ethikreglement lediglich angenommen, dass der Verdacht eines Verstoßes vorliegen könnte, sollte er die Fragen nicht beantworten. Franz Beckenbauer hat jedoch zu keinem Zeitpunkt gegenüber der Fifa ausgeschlossen, die Fragen zu beantworten.

In der Abstimmung mit den Ermittlern der Ethikkommission ging es nie darum, ob er die Fragen beantwortet, sondern ausschließlich darum wie. Dieser Prozess ist hiermit abgeschlossen: Franz Beckenbauer wird die Fragen in schriftlicher Form auf Deutsch beantworten.

Über die von der Fifa-Ethikkommission verhängte Sanktion war Franz Beckenbauer äußerst überrascht. Ihm wurde keine Möglichkeit gegeben, sich vorab zu dem "Verdacht eines mutmaßlichen Verstoßes" zu äußern. Er wurde über die Entscheidung auch nicht vorher in Kenntnis gesetzt. Dabei ist im Ethikreglement der Fifa die Möglichkeit einer "vorherigen Stellungnahme der Partei" ausdrücklich erwähnt.

Franz Beckenbauer: "Es war das erste Mal, dass sie bei der Fifa nicht gewusst haben, wie sie mich telefonisch erreichen können. Im Übrigen war ich immer davon ausgegangen, dass ich die Fragen nicht beantworten muss, da ich bei der Fifa keine offizielle Funktion mehr begleite. Aber das ist ja nun auch geklärt."

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