Beachvolleyball:Tomaten für die Teilnehmer

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Die Sportler sind überaus angetan von der bayerischen Indoor-Meisterschaft. Bei den Frauen siegt die Erfahrung.

Von Sebastian Winter

Im vergangenen Sommer haben die Beachvolleyball-Nationalspielerinnen Laura Ludwig und Margareta Kozuch mal auf einem Lastkahn gespielt, während dieser im Hamburger Hafen auf der Elbe schipperte - natürlich nur zu Werbezwecken für die anstehende Weltmeisterschaft. Längst gibt es Volleyball auf Schnee, das sogar nach Wünschen des Weltverbandes olympisch werden soll. Aber Beachvolleyball in einem Tomatengewächshaus, das dürfte so ziemlich einzigartig sein in der Historie.

Im oberbayerischen Dorf Kirchweidach, nicht weit von der österreichischen Grenze entfernt, machten sich die zahlreichen Zuschauer am vergangenen Wochenende genau davon ein Bild: wie ambitionierte Beachvolleyballer auf zwei extra dafür aufgeschütteten Feldern in der Tomatenverpackungshalle eines Biohofs den Sieger der "TomatOpen" ermitteln - Deutschlands hochklassigstem Indoor-Turnier auf Sand. Der Wettbewerb war zugleich als bayerische Meisterschaft deklariert, die Turnierkategorie 1+ ist die dritthöchste, nach den Sommerturnieren der Profiserie. Entsprechend stark besetzt war das Feld.

Bei den Frauen setzten sich die Routiniers Michaela Henry (SV Lohhof) und Tatjana Zautys (SV Winnenden), beide 39, durch. Die erfahrenen Frauen, die schon mehrfach bei der DM in Timmendorfer Strand gespielt haben - Zautys gewann dort 2017 Silber - besiegten im Finale Sophie Apel (Potsdam) und Viktoria Seeber (Altdorf) 2:0. Das Männerturnier gewannen die Favoriten Paul Becker und Georg Wolf aus Frankfurt, die deutschen Meister im Snow-Volleyball von 2019, gegen die Überraschungsfinalisten Sebastian Burgis und Johannes Klinkert (Regensburg), ebenfalls klar mit 2:0 Sätzen (21:13, 21:17). Becker und Wolf hatten im Viertelfinale die topgesetzten Armin Dollinger und Simon Kulzer vom SV Lohhof bezwungen. "So ein tolles Turnier habe ich in 20 Jahren Beachvolleyball in der Halle noch nicht erlebt", sagte Becker nach dem Finalsieg.

Für die Spieler gab es neben Preisgeld je eine Stiege Tomaten vom Biohof. Der Sand bleibt vorerst auch in der Halle - für die Chiemgauer Mixed-Meisterschaft an diesem Wochenende und die große Beach-Party eine Woche später.

© SZ vom 08.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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