Laura Ludwig schrie ihre ganze Freude ins Mikrofon, Margareta Kozuch kämpfte mit den Tränen. Dann tanzten die Hamburgerinnen mit der ersten gemeinsamen Trophäe wie entfesselt über den Sand. "Ich bin einfach unglaublich stolz auf das, was wir geschafft haben", sagte Beachvolleyball-Olympiasiegerin Ludwig, 33, nach dem 2:0 im Endspiel des World-Tour-Finales in Rom gegen die Brasilianerinnen Agatha/Duda. "Manchmal hat man schwierige Momente und ist frustriert und dann denkt man, vielleicht ist es nicht mehr deine Zeit. Aber wir haben die ganze Saison gekämpft, das liebe ich."
Nach der Auftaktniederlage gegen Karla Borger und Julia Sude holten Ludwig/Kozuch in der italienischen Hauptstadt sechs Erfolge in Serie. "Dieser Sieg, nach so einer langen Zeit, der fühlt sich wirklich an wie ein Comeback", meinte Ludwig. "Es ist unglaublich zu sehen, wie Maggie in ihrem ersten großen Finale gespielt hat. Sie ist viel ruhiger auf dem Court geworden." Bei den deutschen Meisterschaften am Timmendorfer Strand eine Woche zuvor hatte das Duo den zweiten Platz hinter Borger/Sude geholt. Hatte Kozuch zuvor in brenzligen Situationen oft noch die falsche Entscheidung getroffen, trugen die harte Arbeit und die vielen Trainingsstunden nun endlich Früchte. In Rom unterstrich das Team diesen Eindruck, der Wendepunkt scheint erreicht. 1200 Ranglistenpunkte erhielten die beiden, es war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Olympia 2020 in Tokio nach den durchwachsenen Ergebnissen der vergangenen Monate.
Bereits für Olympia planen dürfen die WM-Zweiten Julius Thole und Clemens Wickler. Das Duo vom Eimsbütteler TV unterlag in Rom in einer Neuauflage des WM-Endspiels den Russen Oleg Stojanowskij/Wjatscheslaw Krasilnikow 0:2, hat aber nun 7040 Punkte auf dem Konto. In der bereinigten Olympia-Rangliste liegen die beiden damit auf dem vierten Platz, die besten 15 lösen das Tokio-Ticket.