Bayerns Basketball-Trainer Pešić im Interview:"Deutsche Spieler sind bequem geworden"

Svetislav Pesic

Svetislav Pesic, Trainer der Bayern-Basketballer

(Foto: dpa)
  • Bayerns Basketball-Trainer Svetislav Pešić fordert im SZ-Interview, die Liga zu verkleinern.
  • Zudem richtet er deutliche Worte an die deutschen Spieler in seinem Kader: Einigen würden die Ambitionen fehlen.
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Von Ralf Tögel

Svetislav Pesic, der Basketball-Trainer des FC Bayern München, hat vor dem ersten Playoff-Viertelfinalspiel gegen die Frankfurt Skyliners an diesem Samstag deutliche Kritik an den deutschen Spielern in seinem Kader geübt. Der SZ sagte Pesic, dass einigen von ihnen "definitiv die Ambitionen fehlen", viele würden denken: "Ich bin Nationalspieler, es ist schön hier bei Bayern. Aber wenn ich es nicht schaffe, dann gehe ich woanders hin."

Die deutlichen Worte des Meistertrainers dürften eine Botschaft an die aktuellen Nationalspieler in Reihen des Titelverteidigers sein, an Robin Benzing, Heiko Schaffartzik und Lucca Staiger, sowie an die ehemaligen Auswahlspieler Jan Jagla und Yassin Idbihi, deren Verträge allesamt nach dieser Saison auslaufen. Pesic findet, dass deutsche Spieler allgemein "bequem" geworden sind, das zeige sich auch in der Nationalmannschaft: "Die haben Probleme gegen Österreich oder Polen zu gewinnen und sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren." Bei vielen Spielern sinke zudem die Bereitschaft, für ihr Land anzutreten, hat der ehemalige Bundestrainer beobachtet, unter dessen Ägide Deutschland 1993 Europameister wurde: Mehrere Profis hatten im vergangenen Jahr die Summer League in den USA, wo sich Spieler den NBA-Managern zeigen können, der EM-Qualifikation vorgezogen. "Was soll das?", fragte Pesic spitz.

Im Gegensatz zu den Konkurrenten Brose Bamberg und Alba Berlin, die den FC Bayern zum Favoriten im Kampf um den Titel ausgerufen haben, glaubt Pesic, dass diese beiden Konkurrenten, die nach der Vorrunde die Plätze eins und zwei in der Basketball-Bundesliga (BBL) belegen, die besseren Aussichten haben. Den kürzlichen Rückzug der Artland Dragons Quakenbrück aus der BBL bedauerte Pesic ausdrücklich, betonte aber gleichzeitig die Notwendigkeit, die Liga auf 14 Mannschaften zu verkleinern, um international konkurrenzfähig zu werden.

Interview mit Pesic

Das komplette Interview lesen Sie in der Freitagsausgabe der SZ oder in der digitale Ausgabe.

Auch den zum Sommer angekündigten Abschied von BBL-Geschäftsführer Jan Pommer rügte der Münchner Coach. Von Pommer stammte die Ankündigung, dass die BBL 2020 die stärkste Liga Europas sein werde: "Ich bin ja auch nicht Bundestrainer und sage, 2020 werden wir Europameister - und dann lasse ich den Job jemand anders machen", sagte Pesic.

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