Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat in der Affäre um die WM-Vergabe seinem Freund Franz Beckenbauer die Unterstützung des Rekordmeisters zugesagt und Kritik am Vorgehen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geübt. "Ich verstehe, dass der DFB hier größtes Interesse haben muss, die ganze Angelegenheit aufzuklären. Aber ich würde mir auch dort manchmal einen etwas sensibleren Umgang mit der Person Franz Beckenbauer wünschen", sagte Rummenigge am Mittwoch in München.
Er glaube, so der Bayern-Boss weiter, "dass auch der DFB der Person Franz Beckenbauer viel zu verdanken hat - wenn ich nur an die vielen Weltmeisterschaften denke, die man mit ihm gewonnen hat."
Bayern München will Beckenbauer Unterstützen
Vom FC Bayern kann der "Kaiser" aber auch weiterhin mit Rückendeckung rechnen. "Ich bin kein Insider in dieser nicht sehr sympathischen Geschichte. Aber Franz Beckenbauer war mein Trainer, mein Kapitän und Präsident. Er hat für den FC Bayern Überragendes geleistet. Wenn ein Freund in Schwierigkeiten ist, dann muss man ihm zur Seite stehen. Und das werden wir beim FC Bayern auch tun", betonte Rummenigge.
Für den DFB entpuppt es sich als schwierige Aufgabe, einen Nachfolger für den zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach zu finden. Rummenigge hat keinen Vorschlag für einen Kandidaten, mahnt aber an, aus früheren Fehlern zu lernen."Das obliegt ja nicht meiner Person, ich bin ja in keinem Gremium. Ich bin aber kein Freund von Doppelspitzen. Das haben wir von 2004 bis 2006 schon erlebt. Deshalb sollten wir diesen Fehler nicht wiederholen. Ich würde dringend empfehlen, dass Dr. Rauball, der nachweislich kein Interesse hat, als nächster Präsident des DFB zu wirken, die Geschäfte führt, bis ein Nachfolger gefunden ist."
Die chaotische Zeit beim DFB bewertet der Bayern-Boss gleichzeitig als Chance: "Es ist eine schwierige Zeit für den DFB, aber am Ende des Tages ist es auch eine Chance, Dinge, die nicht so gut gelaufen sind, zu verbessern."