Bayern vor dem Leverkusen-Spiel:"Wir müssen taktisch besser werden"

Bayern vor dem Leverkusen-Spiel: Der Mister und der Gentleman: Carlo Ancelotti mit Xabi Alonso

Der Mister und der Gentleman: Carlo Ancelotti mit Xabi Alonso

(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Niederlagen im November galten beim FC Bayern als Phänomen der Vergangenheit - jetzt gab es zwei am Stück. Carlo Ancelotti spürt vor dem Spiel gegen Leverkusen erstmals Druck.

Von Benedikt Warmbrunn

Die Dimension der aktuellen Krise lässt sich auch an elf Namen ablesen. Kahn, Salihamidzic, Demichelis, Kuffour, Kovac, Hargreaves, Schweinsteiger, Frings, Ballack, Makaay, Pizarro. Diese elf Spieler beendeten zuletzt eine ähnliche Krise, beim 3:0 gegen Hannover. Auch die nächsten fünf Partien gewann die Mannschaft, sie blieb dreieinhalb Monate ungeschlagen, gewann die Meisterschaft. Und niemand sprach mehr über den November 2004, als der FC Bayern zwei Hinrundenspiele in Serie verloren hatte.

Zwei Münchner Hinrundenniederlagen in Serie, das klingt nach einem Fakt, müffelig wie ein alter Medizinball, nicht nur, weil 2004 der Trainer Felix Magath hieß. Niederlagen waren zuletzt Phänomene des Frühlings, wenn die Meisterschaft schon gewonnen war oder ein Halbfinale in der Champions League anstand. Sie waren aber keine Herbsterscheinungen.

0:1 in Dortmund, 2:3 in Rostow, Tabellenzweiter in der Liga, Gruppenzweiter in der Champions League, das sind jedoch die Fakten aus dem November 2016. An diesem Samstag (18.30 Uhr im SZ-Liveticker) empfängt das Team Bayer Leverkusen, und Trainer Carlo Ancelotti sagt daher richtig: "Es ist eine gute Möglichkeit, ein Comeback zu feiern, gut zu spielen und zu gewinnen." Vor diesem Spiel allerdings muss Ancelotti noch erklären, gleich mehrere Vorwürfe soll er am Freitag entkräften.

Ancelotti sagt: "Das Training ist gut vorbereitet. Das Problem ist kein körperliches, keines der Fitness."

Er sagt: "Das System funktioniert nicht gut, aber es liegt nicht am System."

Er sagt aber auch: "Wir müssen als Erstes taktisch besser werden. Wir sind nicht kompakt genug, nicht aggressiv genug und wir gewähren den Gegnern zu viele Möglichkeiten."

Ancelotti lässt sich von der Novemberstimmung nicht beirren, die Fragen werden schärfer, seine Antworten bleiben gelassen. Hat er nicht in Mailand, Madrid, Paris, London ganz andere Situationen erlebt? Also sagt er: "Wir müssen Geduld haben, bis unsere Strategie natürlich ist auf dem Platz." Er weiß aber, dass das noch etwas dauern könnte.

Gegen die Leverkusener Werkself stehen ihm zwar wieder Arjen Robben, Manuel Neuer und Javier Martínez zur Verfügung. Um eine Serie wie jene im November 2004 zu starten, wäre allerdings auch Jérôme Boateng wichtig, doch der brach am Freitag das Training ab und wird wohl ausfallen.

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