Süddeutsche Zeitung

Bayern-Trainer Kovac:"Falsch artikuliert"

Der Trainer des FC Bayern bezeichnet seinen "Not-am-Mann-Satz" über Thomas Müller als "Fehler". In der Form sei dies nicht gemeint gewesen, auch wenn der Stürmer fünf Spiele in Serie zunächst auf der Bank saß. Ob er in Mainz in die erste Elf zurückkehrt, bleibt offen.

Von david fuhrmann

Es kostet Überwindung, einen Fehler einzugestehen. Noch mehr Überwindung kostet es, einen Fehler einzugestehen, wenn man Trainer des FC Bayern ist. Das dürfte Niko Kovac gespürt haben, bevor er seine "Not am Mann"-Aussage über Thomas Müller nun als Fehler bezeichnet hat: "Ich habe mich falsch artikuliert", sagte der Münchner Coach am Donnerstag. Vor zwei Wochen hatte sich Kovac vor der Bundesligapartie gegen Hoffenheim zur Reservistenrolle von Stürmer Müller so geäußert: "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen." Prompt brach eine Debatte um Müllers Zukunft bei den Bayern los. Jetzt sagte Kovac, es habe bereits am Tag nach dem 1:2 gegen Hoffenheim ein klärendes Gespräch zwischen ihm und Müller gegeben: "Alles ist ausgeräumt. Er hat das so verstanden, wie ich es gemeint habe und nicht für bare Münze genommen. Da ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen, das passiert mir auch mal, das ist menschlich. In der Form war es nicht gemeint."

Vor dem bayerischen Auswärtsderby beim FC Augsburg (Samstag) war Kovac bemüht, der Müller-Debatte Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Angreifer saß zuletzt fünf Spiele nacheinander zu Beginn nur auf der Bank. Ob Müller in Augsburg in die Startelf zurückkehrt, ließ Kovac offen.

Beim Streit der Bayern mit dem französischen Verband um Verteidiger Lucas Hernandez scheint derweil Ruhe eingekehrt zu sein: "Er ist schmerzfrei zurück nach München gekommen. Ich freue mich und bin froh, dass Didier Deschamps ihn eingesetzt hat. So hat er 90 Minuten gehabt, die für uns von Bedeutung sind", sagte Kovac am Donnerstag - was allerdings früheren Einschätzungen von Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt widersprach, der die Franzosen davor gewarnt hatte, Hernandez einzusetzen. Nach langer Verletzungspause hatte der Weltmeister beim Spiel der Franzosen gegen die Türkei am Montag mitgewirkt. In Augsburg ist Hernandez nun ebenso einsatzbereit wie Leon Goretzka nach langer Verletzungspause.

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Quelle:
SZ vom 18.10.2019
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