Bayern siegt im Derby 3:0:Elogen zu Heynckes' Jubiläum

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Souverän zum Sieg: Auch gegen den FC Augsburg setzt der FC Bayern seine Siegesserie unter Jupp Heynckes fort. Hier feiert man Robert Lewandowskis Treffer zum 3:0.

(Foto: imago/Philippe Ruiz)

Aus dem Stadion von Maik Rosner

Hinterher ging es vor allem um die Neuerungen im Spiel des FC Bayern, und auch in dieser Hinsicht war Robert Lewandowski ein gefragter Gesprächspartner. Mit dem Polen wurden allerdings weniger jene Änderungen besprochen, die Trainer Jupp Heynckes seit seiner Rückkehr am 9. Oktober in der Mannschaft vorgenommen hat. Vielmehr wurde nun Lewandowskis neue Frisur zum Thema. Immerhin passten seine Einlassungen zu seinen graublond gefärbten und schwungvoll nach oben gestylten Haaren durchaus zu den übergeordneten Eindrücken, die die Münchner am Samstag beim 3:0 (2:0) gegen den FC Augsburg bestärkten. "Ich wollte was wechseln", sagte Lewandowski also und befand: "Das ist sehr fresh, und ich sehe noch schneller aus." Er lächelte.

Gewissermaßen gilt für den FC Bayern seit Heynckes' Rückkehr, was Lewandowski in seiner neuen Frisur sieht. Den achten Sieg im achten Pflichtspiel unter Heynckes hatten die Münchner ja auf eine derart souveräne Weise erwirtschaftet, dass Augsburgs Torwart Marwin Hitz einen "Klassenunterschied" erkannte und Hasan Salihamidzic gar zu einer umfassenden Lobrede auf Heynckes ansetzte. "Man sieht: Es geht ein Ruck durch die Mannschaft. Der Trainer hat es geschafft, den Spielern eine top Einstellung zu vermitteln", sagte Bayerns Sportdirektor, "der Trainer macht überragende Arbeit. Es ist ein Traum, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er hat die Kabine voll im Griff und er ist ein riesengroßer Gewinn für den FC Bayern München."

Ein bisschen war diese Eloge wohl auch vom Anlass getragen. Über seinen 500. Bundesligasieg als Spieler und Trainer durfte sich Heynckes freuen, in der "ewigen Bundesliga-Tabelle" hat der FC Bayern nun mehr als 3000 Punkte gesammelt. Doch vor allem ging es um den bemerkenswerten Aufschwung, den die Münchner unter dem 72-Jährigen erleben. Mit fünf Punkten Rückstand auf den damaligen Tabellenführer Borussia Dortmund war Heynckes in seine Mission bis zum Saisonende gestartet. Fünf Ligasiege mit 14:1-Toren später enteilen die Bayern der Konkurrenz in einem beachtlichen Tempo, das nach der äußerst unrunden Frühphase der Saison unter Heynckes' Vorgänger Carlo Ancelotti eher nicht erwartet worden war. Sechs Punkte auf den aktuellen Tabellenzweiten RB Leipzig beträgt ihr Vorsprung nun, auf die kriselnden Dortmunder sind es gar deren neun. "Es war ein super Spieltag", sagte Arjen Robben später vergnügt und erkannte durch Heynckes' Maßnahmen nach dem erneuten Sieg ohne Gegentor "mehr Stabilität in der Mannschaft".

Lewandowski steigert seinen Ertrag auf 13 Treffer

Hinter den Münchnern lag ein äußerst einseitiges Spiel gegen Augsburg, das sie völlig verdient gewannen, für das allerdings zumindest im ersten Drittel auch galt, was Heynckes schon über die Phase vor der Länderspielpause festgestellt hatte: Nicht alles sei bei seinen ersten sieben Siegen in den ersten sieben Spielen nach seiner Rückkehr gut gewesen. Dieser Befund ließ sich wegen der ersten halben Stunde auch diesmal erstellen. Ein bisschen schleppend kam die Partie ja schon daher, und phasenweise gerieten die gestenreichen Debatten zwischen Augsburgs Trainer Manuel Baum und dem Vierten Offiziellen Martin Petersen beinahe unterhaltsamer als das Geschehen auf dem Platz. Doch nachdem der diesmal beeindruckend aufspielende Arturo Vidal mit einem Drehschuss das 1:0 erzielt hatte (31.), durfte auch Heynckes seine Belegschaft wahrheitsgemäß für eine "gute Leistung", "gute Einstellung" und die konzentrierte sowie geduldige Spielweise loben.

Es fügt sich ins Bild, das der neuerdings graublonde Lewandowski fresh und schnell agierte und seinen persönlichen Ertrag in dieser Bundesligasaison auf 13 Treffer verbesserte. Zunächst schob er Vidals feinen Steilpass zum 2:0 ein (38.). Kurz nach der Pause ließ er das 3:0 folgen, als er Joshua Kimmichs Flanke mit der Innenseite seines linken Fußes volley ins Tor schubste (49.). 18 Tore in 13 Spielen hat Lewandowski jetzt gegen die Augsburger erzielt, gegen kein anderes Team traf der Pole häufiger. "Wir haben gezeigt, dass wir in guter Form sind", sagte er später. Lewandowski lächelte erneut.

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