Bayern-Sieg in Stuttgart:Zwei Kunstschüsse gegen die Harmlosigkeit

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Aus dem Nichts ein Traumtor: Arjen Robben, r. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Zwei glanzvolle Momente verhelfen dem FC Bayern zum Sieg beim VfB Stuttgart.
  • Dabei ist die Mannschaft weiterhin weit entfernt von der Galaform der Hinrunde.
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Der FC Bayern hat seinen kleinen Durchhänger beendet. Mit einem 2:0 (1:0) bei seinem Lieblingsgegner VfB Stuttgart glückte dem souveränen Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga trotz einer durchschnittlichen Leistung der erste Sieg in der Rückrunde. Arjen Robben mit einem wunderbaren Volleyschuss (41. Minute) und David Alaba mit einem traumhaften Freistoßtreffer (51.) sorgten am Samstag für den insgesamt 26. Erfolg der Münchner bei den abstiegsgefährdeten Schwaben. So oft gewannen die Bayern bei keinem anderen Kontrahenten.

Der VfB bleibt nach seiner siebten Pleite das heimschwächste Erstligateam und wartet nun seit 554 Minuten auf einen Treffer vor eigenem Publikum. Seit Huub Stevens Trainer in Stuttgart ist, gelang seinem Team noch überhaupt kein Tor im eigenen Stadion. Seit Ende November.

Obwohl weiterhin ein Stamm-Quintett verletzt und Abwehrchef Jérome Boateng rotgesperrt fehlten, leistete sich Bayern-Trainer Pep Guardiola den Luxus, Weltmeister Thomas Müller zunächst auf der Bank zu lassen. Erst in der zweiten Halbzeit wechselte er ihn für Mitchell Weiser ein. Beim VfB brachte Coach Huub Stevens erstmals in der Rückrunde Stürmer Vedad Ibisevic und Verteidiger Gotoku Sakai in der Startelf.

Die Münchner taten sich gegen die geschickt verteidigenden und gut gestaffelten Stuttgarter vor 60 000 Zuschauern in der erstmals in dieser Runde ausverkauften Mercedes-Benz Arena lange sehr schwer. Sie hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, machten daraus aber 40 Minuten lang nichts. Es fehlten Aggressivität, Laufbereitschaft, Kreativität und der Zug nach vorn. Die Offensive blieb zunächst komplett harmlos.

So fiel die Führung völlig überraschend: Robben nutzte mit einem satten Volleyschuss aus spitzem Winkel gleich die erste Chance zur Führung. Für den Niederländer war es schon der zwölfte Saisontreffer. Die erste klare Möglichkeit indes hatte der mit der Zeit mutiger konternde VfB gehabt: Nach einer sehenswerten Kombination war Sakais Schlenzer aus halblinker Position in der 28. Minute an den Außenpfosten geflogen. Die Schwaben überzeugten zunächst durch ihren geschlossenen und ruhigen Auftritt, ehe dann Robben zum Spielverderber wurde.

Auch nach dem Seitenwechsel kontrollierte der FC Bayern weitgehend das Geschehen, ohne aber zu überzeugen. Stuttgart hielt weiter gut dagegen. Aber nach dem frühen 0:2 durch David Alabas Kunstschuss war die Partie entschieden. Der österreichische Nationalspieler zirkelte einen Freistoß aus etwa 25 Metern unhaltbar für VfB-Schlussmann Sven Ulreich ins Kreuzeck.

Die Stuttgarter resignierten keinesfalls und verstärkten ihre Angriffsbemühungen. Sie konnten die routiniert agierenden Bayern aber kaum ernsthaft gefährden. Der Spitzenreiter bemühte sich weiter um einen ruhigen und kontrollierten Spielaufbau und setzte immer wieder Konter. Aber richtig gefährliche Aktionen waren nicht dabei. Letztendlich verdankten sie den Sieg ihrer individuellen Klasse und der Perfektion in zwei Schlüsselszenen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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