Bayern-Präsident Uli Hoeneß:"Wir haben Dortmund zwei Millionen gegeben"

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Am Samstagabend verlor der FC Bayern noch die Tabellenführung an Borussia Dortmund. Kurz darauf plaudert Präsident Uli Hoeneß aus, wie die Bayern den Konkurrenten vor Jahren vor dem finanziellen Ruin retteten. Im Meisterkampf ist dies eine bemerkenswerte Anekdote - indes sind sich die Bayern offenbar mit dem Schweizer Xherdan Shaqiri einig.

Noch am Sonntag, nach dem 1:1 beim Hamburger SV, waren die Gesichter der Bayern-Protagonisten mit Sorge erfüllt. Weil dem Klub mit mäßigem Fußball bei einem mäßigen HSV erneut nur ein Unentschieden gelungen war. Und weil Meister Borussia Dortmund, der die Münchner schon in der vergangenen Saison als Bundesliga-Primus abgelöst hatte, nun erneut an der Tabellenspitze steht.

Retter der Bundesliga? Bayern-Präsident Uli Hoeneß. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Vor diesem Hintergrund ist es zumindest bemerkenswert, was Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Sonntag bei einem Fantreffen in Hamburg verkündete. Vor Jahren hätten die Bayern den Borussen in höchster finanzieller Not Geld geliehen, erklärte Hoeneß: "Als sie mal gar nicht mehr weiter wussten und Gehälter nicht mehr zahlen konnten, haben wir ihnen ohne Sicherheit zwei Millionen gegeben für einige Monate."

Der TV-Sender Sport1 veröffentlichte Auszüge des Fantreffens auf seiner Internetseite. "Ich bin ein großer Fan von Tradition im Sport und finde, dass das keine schlechte Aktion war", sagte Hoeneß weiter. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte den Ruhr Nachrichten: "Ja, ich kann eine Leihgabe bestätigen."

Die hohen Investitionen der damaligen BVB-Geschäftsführung mit Gerd Niebaum und Michael Meier hatten den BVB im Jahr 2005 mit einem auf Wachstum angelegten Geschäftsmodell finanziell fast ruiniert. Erst in letzter Sekunde hatte der Fußball-Bundesligist im März 2005 die drohende Insolvenz abwenden können. Mit dem Sanierungskonzept Watzkes gelang dem Traditionsverein dann der Neuanfang.

Zum ersten Jahrestag der Rettung am 14. März 2006 sagte Watzke: "Das war ein Schicksalstag für den BVB. Ich bekomme noch heute Schüttelfrost, wenn ich daran denke. Das Risiko, dass das Ding vor die Wand fährt, war beträchtlich." Wie es scheint, haben die Bayern damals nicht unwesentlich geholfen, dass der Klub Borussia Dortmund heute in dieser Form noch existiert.

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Indes basteln die Bayern bereits ernsthaft am Kader für die kommende Saison. Wie der kicker berichtet, steht der Klub kurz vor der Verpflichtung des Schweizer Nationalspielers Xherdan Shaqiri vom FC Basel.

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Die Münchner stehen mit dem 20 Jahre alten Mittelfeldspieler nach kicker-Informationen kurz vor einem Vertragsabschluss. Die Bayern werden bereits seit rund einem Jahr immer wieder mit dem Flügelspieler in Verbindung gebracht. Seit der Absage von Nationalspieler Marco Reus gilt Shaqiri als echte Alternative.

Die Ablösesumme soll zwischen zehn und zwölf Millionen Euro betragen. Shaqiris Vertrag in Basel, Gegner der Bayern im Achtelfinale der Champions League, läuft bis 2014.

Trainer Jupp Heynckes verriet am Montag in München immerhin: "Ich habe mir Basel schon mal angeschaut. Es ist doch klar, dass man da Spieler sieht, die herausragen." Mediendirektor Markus Hörwick verwies auf die übliche Vorgehensweise des Rekordmeisters bei Transferspekulationen: "Wenn es etwas zu sagen gibt, machen wir das." Ein Dementi war das nicht.

"Wir brauchen ein Erfolgserlebnis"

Nach dem schwachen Bundesliga-Auftritt in Hamburg nahm sich indes auch Heynckes in die Pflicht. "Jetzt ist auch der Trainer gefragt. Es ist meine Aufgabe, dass das Mannschaftsgefüge passt. Wir müssen Flagge zeigen - und ich werde vorangehen", erklärte Heynckes am Montag.

Seiner Mannschaft machte er nach dem 1:1 in Hamburg schon einmal "sachlich, aber knallhart" deutlich, was er von ihr nicht nur in Stuttgart erwartet: "Wir müssen wieder mit mehr Leichtigkeit Fußball spielen, die Automatismen hervorholen und unsere Fehler minimieren. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis."

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