Süddeutsche Zeitung

Bayern-Präsident Karl Hopfner:"Erst muss Uli mal sagen: Was will er?"

  • Kurz vor der Jahreshauptversammlung des FC Bayern spricht Präsident Karl Hopfner im SZ-Interview über die Rückkehr von Uli Hoeneß als Freigänger.
  • Uli Hoeneß als einfachen Angestellten zu erleben, findet Hopfner "speziell".
  • Ob Hoeneß irgendwann wieder Präsident des Klubs wird, sollen laut Hopfner die Mitglieder entscheiden.

Von Claudio Catuogno und Christof Kneer

Das sagt Hopfner über Uli Hoeneß

Vermutlich ab Januar 2015 treffen sie sich wieder regelmäßig an der Säbener Straße: Bayern-Präsident Karl Hopfner, 62, und sein Vorgänger Uli Hoeneß, 62. Der derzeit wegen Steuerhinterziehung inhaftierte Hoeneß soll dann tagsüber Freigänger werden - Voraussetzung für diese Form der Hafterleichterung ist ein festes Arbeitsverhältnis. Deshalb wird Hoeneß Angestellter in der Jugendabteilung des Klubs, in dem er seit 1970 als Spieler und später als Manager und Präsident wirkte. "Er wird Mitarbeiter im Junior Team", bestätigt Präsident Hopfner im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, "das war so sein Wunsch."

Eine Konstellation, an die sich auch Hopfner erst noch gewöhnen muss: "Sicher ist es was Spezielles", räumt er ein: "Uli Hoeneß, der Macher, der Manager, der Präsident" - und nun: einfacher Angestellter? "Das muss sich einleben", glaubt Hopfner. Aber: "Der Vertrag ist aufgesetzt, und jetzt hoffen wir, dass er ab Januar hier anfangen kann."

"Das ist keine Alibigeschichte"

Was Karl Hopfner allerdings nicht erwartet: dass wieder alles wie früher wird, sobald der in der Vergangenheit beim FC Bayern omnipräsente Hoeneß erst mal wieder im Haus ist. Und dass sich der ehemalige Bayern-Patriarch sein Aufgabenfeld dann einfach selbst definiert. "Nein, das sehe ich nicht so", sagt Hopfner der SZ und erklärt: "Das muss ja alles formal geregelt sein für die Justizbehörden. Die Tätigkeit wird protokolliert, das muss auch vorgelegt werden. Das ist keine Alibigeschichte. Es gibt Anwesenheitspflichten."

Nach Hoeneß' Rücktritt war Karl Hopfner, der langjährige Finanzvorstand der FC Bayern München AG, am 2. Mai 2014 zum neuen Präsidenten gewählt worden, seine Amtszeit endet 2016. Und dann? Muss er dann Uli Hoeneß wieder weichen? "Das werden die Mitglieder entscheiden", sagt Hopfner im Interview, diese Frage "heute aber schon wöchentlich zu diskutieren, das nervt langsam." Zunächst müsse schließlich "Uli Hoeneß mal sagen: Was will er? Er hat es mir noch nicht gesagt, und er hat es meines Wissens nach auch sonst noch niemandem gesagt." Und dann gelte, was er immer gesagt habe, betont Hopfner: "Ich werde nicht gegen Uli Hoeneß antreten." Berichte, er bringe sich bereits in Stellung, um sich die Posten des Bayern-Präsidenten und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG langfristig zu sichern, nennt Hopfner "absurd".

Karl Hopfner äußert sich in dem Interview auch zu dem seit Monaten schwelenden Streit mit Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sowie zu den Turbulenzen im Welt-Fußballverband Fifa.

Das vollständige Interview lesen Sie in der Freitagausgabe der Süddeutschen Zeitung oder in der digitalen Ausgabe auf dem Smartphone oder Tablet.

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