Bayern München:Thomas Müller klagt sich selbst an: "Absolut schlecht"

Bayern München - FC Augsburg 3:1

Und ab in den Nachthimmel: Thomas Müller will keine Elfmeter mehr schießen.

(Foto: dpa)

Seine Elfmeterbilanz 2016 liest sich verheerend. Der Bayern-Profi resigniert - und will so schnell keinen mehr schießen.

Von Benedikt Warmbrunn

Dieser Anlauf mit schlaksigen Beinen, der Körper mit der Spannung eines Wackelpuddings - Thomas Müller war einmal ein gefürchteter Elfmeterschütze. Im Mai zum Beispiel traf er ganz selbstverständlich im Pokalfinale gegen Borussia Dortmund, es war das vorletzte Tor auf dem Weg zum Titelgewinn. Wobei: ganz selbstverständlich? "2016", sagt Müller am Mittwochabend, "ist nicht das Jahr des Elfmeters."

Wer böse sein will, kann das Jahr 2016 dennoch auf Elfmeter reduzieren, nur wird es dann für Müller kein schönes Jahr. Da war jener verhängnisvolle Fehlschuss im Halbfinale der Champions League gegen Atlético Madrid, es wäre das 2:0 gewesen, wahrscheinlich hätte der FC Bayern danach das Finale erreicht. Da war der Fehlschuss bei der EM im Viertelfinale gegen Italien, der allein deswegen nicht verhängnisvoll wurde, weil die Italiener noch ungenauer zielten. Und da war jener Versuch am Mittwoch beim 3:1 im Pokal gegen Augsburg, den Müller selbst so beschreibt: "Er war gut getroffen, ich wollte in die Mitte hoch schießen. Er ging von der Richtung her perfekt weg, aber es war vielleicht ein bisschen zu viel Adrenalin im Körper. Am Ende war er nicht drin, deswegen war er absolut schlecht."

Müller verwandelt nicht einmal jeden zweiten Elfmeter

Von den vergangenen elf Elfmetern verwandelte Müller fünf, nicht einmal jeden zweiten. Frustriert kündigte er an: "Deswegen werde ich mich künftig auf Fußball konzentrieren, und meine Kollegen werden die Elfmeter schießen."

In der Nationalmannschaft hatte er ja bereits darum gebeten, nicht mehr schießen zu müssen. Und auch beim FC Bayern gibt es genügend Spieler, die nicht auf eine ähnliche Pechsträhne verweisen können. Doch Robert Lewandowski, Arjen Robben, Arturo Vidal, David Alaba - sie alle saßen zum Zeitpunkt des Elfmeters auf der Bank.

Aber wirklich wichtige Elfmeter stehen ohnehin frühestens 2017 wieder an.

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