Oliver Kahn brauchte noch ein paar Sekunden, bevor er den schweren Gang herüber zu den Kameras und Mikrofonen antrat. Während er sich gedanklich präparierte, stand Stefan Mennerich neben ihm, der im Auftritt stets ruhige Mediendirektor des FC Bayern. Mennerich redete, aber Kahn sah gerade nicht so aus, als sei er überhaupt zu erreichen. Sein Blick irrte umher, hoch und runter, links und rechts, wie im Überlebensmodus. Kahn sah aus, als stünde er noch immer als Torwart auf der Linie und von irgendwo käme gleich eine Flanke daher. Aber da kam nichts und da war nichts. Da rang nur ein sehr einsamer Vorstandsvorsitzender mit seinem Zorn. Und der ließ sich nicht länger greifen mit seinen großen Händen.
Bayern verliert in Mainz:Eine Geisterbahn namens FC Bayern
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Die Münchner verlieren scheinbar wehrlos nach 1:0-Führung 1:3 in Mainz und erreichen den Tiefpunkt einer irrwitzigen Saison. Das Team droht auch noch die Meisterschaft zu verspielen - und Thomas Tuchel wirkt ratlos, wie er etwas daran ändern kann.
Von Philipp Schneider, Mainz
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