FC Bayern in der Einzelkritik:Gnabry joggt zum Tor

Der Flügelstürmer erfährt auffällig wenig Widerstand, Manuel Neuer beschwert sich bei Bouna Sarr und Javi Martinez zeigt, dass man ihn immer noch bringen kann. Die Einzelkritik.

Von Martin Schneider

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Manuel Neuer

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: Marius Becker/dpa

Plötzlich bekam er ein Gegentor und man sah ihm an, dass er damit nicht mehr gerechnet hatte: Ein von Drexler abgefälschter Schuss, an dem er nichts machen konnte (Foto). War nochmal gefordert - beschwerte sich etwa bei Bouna Sarr, der einen Ball zur Ecke klärte, statt ihn zu ihm zu spielen. Fing dann einen (harmlosen) Kopfball von Arokodare.

Hat solche Spiele eigentlich schon hundertfach erlebt. Es sind diese Tage, an denen man als Bayern-Torhüter dafür bezahlt wird, auf dem Platz zu stehen - im Büro würde man von Präsenzpflicht sprechen. Tat bis zum Gegentor das, was er tun musste. Fing die Bälle, die in seinen Sechzehner kamen (wenige), guckte den einzigen gefährlichen Kölner Kopfball von Ismail Jakobs souverän um den Pfosten.

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Bouna Sarr

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: Marius Becker/dpa

War die Personalie für Liebhaber und Taktikdeuter, denn er wurde als Rechtsverteidiger geholt und spielte nun gegen Köln Linksverteidiger, obwohl die potentiellen Linksverteidiger Lucas Hernandez und David Alaba auf der Bank saßen. Zeigte das, was er auch schon in den Spielen davor angedeutet hat: dass er ein ziemlich quirliger und ziemlich guter Außenverteidiger sein kann. Und Übersteiger kann er auch.

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Niklas Süle

FC Bayern Muenchen v Atletico Madrid: Group A - UEFA Champions League

Quelle: Alexander Hassenstein/Getty Images

Weitgehend ruhiger Nachmittag für ihn, weil Köln lange Zeit froh war, tief stehen zu können und ihm und Boateng den Ball überließ. Versuchte ein paar Quarterback-Pässe mit sehr mäßigem Erfolg. Führte zur Abwechslung den einen oder anderen Zweikampf gegen den durchaus als bulligen Stürmer geltenden Sebastian Andersson. Nickte zwanzig Minuten vor Schluss kurz ein - da hätte Ismail Jakobs direkt vor ihm fast einen Kopfball ins lange Eck gesetzt. War dann nach dem Kölner Gegentreffer endgültig wieder wach.

(Archivbild)

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Jérôme Boateng

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Quelle: Christof Stache/AFP

Hat auch schon einmal bessere lange Pässe gespielt als an diesem Tag in Köln. Aber darauf kam es nicht an. Tat das, was notwendig war: Spiel beruhigen, damit alle anderen Kräfte sparen konnten.

(Archivbild)

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Benjamin Pavard

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Quelle: Christian Kaspar-Bartke/AP

Setzte früh im Spiel seinen Fuß auf den Fuß von Gegenspieler Salih Özcan und bekam dafür zu recht Gelb. Versuchte die eine oder andere Offensiv-Aktion, wollte sich dabei aber auch nicht mit letzter Konsequenz aufopfern. In der Defensive nicht immer mit glücklichem Timing.

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Javi Martinez

DSC Arminia Bielefeld v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Sascha Steinbach-Pool/Getty Images

Leon Goretzka bekam eine Pause und darum stand Martinez plötzlich wieder in Startelf. Das darf vor allem Neuzugang Marc Roca als Signal verstehen, dass Trainer Hansi Flick lieber auf den alten Basken als auf den jungen Katalanen setzt. Gewinnt immer noch jedes Kopfballduell, zeigte aber ein paar Schwächen in der Disziplin "Flachpässe gegen tiefe Ketten". War egal. Flick kann notieren: Martinez kann man immer noch bringen. Und: Nachdem er ging, wurde Köln gefährlicher.

(Archivbild)

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Joshua Kimmich

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Quelle: Marius Becker/AFP

Nahezu der einzige Bayern-Spieler auf dem Platz, dem man so etwas wie überdurchschnittliches Engagement ansah. Holte sich die Bälle tief ab, trug sie nach vorne, schlug ein paar gefährliche Steilpässe und erkämpfte sich vor dem 2:0 entscheidend den Ball. Kurz: Fühlte sich dafür verantwortlich, dass das Spiel nicht komplett einschlief. Jeder Zuschauer dankte es ihm.

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Leroy Sané

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Quelle: Marius Becker/AFP

Man muss ihm lassen, dass er sich erkennbar am Bayern-Pressing beteiligte. Damit erfüllte er seine Pflicht. Ansonsten ahnte er vermutlich, dass er diese Kölner Abwehr mit einem seriösen Tempodribbling ohne Probleme auseinandernehmen könnte. Sah aber keine Veranlassung dazu.

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Thomas Müller

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Quelle: Christian Kaspar-Bartke/AP

Siehe Manuel Neuer. Hat solche Spiele, in denen es nur darum geht, einem limitierten Gegner mit möglichst wenig Aufwand drei Punkte abzuluchsen, schon zu oft erlebt (kommt nun auf 260 Bundesliga-Siege). Seine großen Minuten kamen nach dem Gegentor, als er durch intensives Mahnen für die notwendige Körperspannung bei seinen Kollegen sorgte. Jubelte gar darüber, dass er in der Nachspielzeit einen Einwurf rausholte. Machte ansonsten das, was er tun musste: Störte Köln so energisch, dass sie keinen Konter fahren konnten, aber nicht so energisch, dass er außer Atem kam. Durfte in Abwesenheit von Robert Lewandowski einen Elfer schießen und traf souverän.

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Serge Gnabry

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: Marius Becker/dpa

Wunderte sich wahrscheinlich vor seinem Treffer selbst: "Will mich nicht mal jemand angreifen"? Joggte mehr oder weniger einfach durch und schoss mit links ins lange Eck zum 2:0 ein. War von seinem eigenen Tor so wenig begeistert, dass er beim Torjubel nur halbherzig rührte. Nachdem er vorher schon mit einem Kopfball gegen den Arm von Marius Wolf einen Elfmeter rausgeholt hatte, standen bei ihm unterm Strich: Ein Assist und ein Tor. War damit in einer effizienten Mannschaft der effizienteste Spieler.

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Eric Maxim Choupo-Moting

Bundesliga - FC Cologne v Bayern Munich

Quelle: Christian Kaspar-Bartke/Pool via Reuters

Ging nach gut einer Stunde wieder vom Platz und was man hauptsächlich gelernt hatte: Dieser Robert Lewandowski macht das in der Regel schon ganz gut. Als einziger Bayern-Stürmer wurde Chopupo-Moting von der Kölner Abwehr zugestellt, und während Lewandowski in solchen Situationen trotzdem drei bis fünf Tore schießt, blieb Choupo-Moting ziemlich blass. Holte sich eine gelbe Karte ab und ging vielleicht auch deswegen für Joshua Zirkzee.

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Einwechselspieler

1. FC Köln - Bayern München

Quelle: Marius Becker/dpa

Joshua Zirkzee und Douglas Costa kamen in ein Spiel, das kurz davor war, komplett einzudösen. Eigentlich eine ganz gute Gelegenheit, sich zu präsentieren. Gelang keinem so richtig. David Alaba kam auch noch für Martinez rein und Marc Roca feierte sein Debüt.

© SZ.de/chge
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