Klima-Aktivisten beim FC Bayern:"Wir in Bayern sind führend beim Ausbau von erneuerbaren Energien!"

Klima-Aktivisten beim FC Bayern: Nicht der Beginn einer Freundschaft: Thomas Müller und der Aktivist.

Nicht der Beginn einer Freundschaft: Thomas Müller und der Aktivist.

(Foto: Sascha Walther/Eibner/Imago)

Was Thomas Müller nach SZ-Informationen zum Klima-Aktivisten sagte, den er höchstpersönlich vom Platz beförderte.

Glosse von Sebastian Fischer

Thomas Müller war außer sich. Das Spiel der Bayern gegen Gladbach lief noch nicht lange, da musste es unterbrochen werden: Klimaaktivisten der "Letzten Generation" liefen auf den Rasen und versuchten, sich an die Torpfosten zu binden. Sie taten dies laut einer Pressemitteilung, "um zu verdeutlichen, dass der drohende Klimakollaps auch vor dem Lieblingssport der Deutschen keinen Halt machen wird". Müller zeigte dafür ähnlich wie der resolute Ordnungsdienst wenig Verständnis. Er zerrte am Eindringling und brüllte ihn wild entschlossen an. Der SZ liegt Müllers Wortlaut vor.

"Eeeeeey! Schleich dich, du Zipfeklatscher! Wir ziehen hier grad ein Pressing auf, siehst du das nicht? Der Rasen brennt, die Leute sind heiß - und du willst uns das Spiel verderben! Ich sag dir mal was: Die DFL hat gerade ein neues Beratungsgremium ins Leben gerufen, das sich intensiv mit dem Nachhaltigkeits-Engagement des deutschen Profifußballs befassen wird! Das Ding heißt "Kommission Nachhaltigkeit"! Das war eine der Handlungsempfehlungen im zusammenfassenden Ergebnisbericht der "Taskforce Zukunft Profifußball"! So nämlich! Da fällt dir nix mehr ein, du Frechdachs! Ich sag dir jetzt mal noch was: Wir in Bayern sind führend beim Ausbau von erneuerbaren Energien! Das hat der Markus selbst gesagt, der Södermarkus! Und jetzt komm mir bloß nicht mit den Fakten, die das relativieren! Das ist Bayern-Bashing! Sadio, King, Jamal, Leroy, Serge und ich machen hier vorne richtig Wind, als Teil der Versuchsreihe, wie viele Bayern-Stars es braucht, um eine Windkraftanlage ans Laufen zu bringen. Aber sollen wir die jetzt etwa in den Strafraum bauen, oder was? Die Leute wollen doch Tore sehen! Und jetzt Abmarsch!"

Bayerns Staatsregierung, so ist zu hören, unterstützt Müllers Initiative ausdrücklich. Zum nächsten Heimspiel in München sollen die Tore zum Schutz vor Aktivisten unter Ökostrom gesetzt werden.

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