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Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer
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Jérôme Boateng grätscht beim 2:0 gegen Manchester City hinten riskant, aber effektiv, Franck Ribéry schnurrt über den Platz wie eine hochtourige Premiummaschine und Mario Gomez glänzt bei seinen Toren mit zwei wundervollen Abstaubern und erinnert an einen ganz ausgebufften Stürmer. Die Bayern in der Einzelkritik.
Von Andreas Burkert, Fröttmaning
Trug vermutlich dasselbe schwarze Trikot der vergangenen Wochen. Nicht wegen seines westfälischen Aberglaubens, sondern weil die Waschstube der Bayern die Reinigung des Hemds wegen nicht vorhandener Gebrauchs- oder Geruchsspuren abgelehnt haben wird. Nach vier Minuten wird Neuer guter Dinge gewesen sein, denn Edin Dzeko prüfte ihn aus verheißungsvoller Position im Strafraum, den schlaffen Schuss parierte er allerdings mit einem gemütlichen Bauchplatscher. 20 Minuten später war seinem Hemd der Waschgang sicher, obwohl Yaya Tourés Freistoß keinen besonders artistischen Hechtsprung provozierte. Mehr Fleißkärtchen gab es nicht für ihn zu holen. Seine nächste Hoffnung heißt nun am Samstag: Hoffenheim.
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Bayern in der Einzelkritik:Rafinha
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Zuletzt als Bezugspunkt des festgesetzten Landsmannes Breno gefordert, suchte er diesmal von Beginn an den Kontakt zu den freien Kollegen in seinem Verwaltungsbezirk auf der rechten Seite, Müller und Schweinsteiger. Entwickelte nach vorne viel Drang, die Flanken segelten jedoch allzu beliebig herein. Erarbeitete sich nach der Führung aber wie sämtliche Münchner eine beneidenswerte Sicherheit im Passspiel. Ein spielstarker Rechtsverteidiger.
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Bayern in der Einzelkritik:Daniel Van Buyten
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So geht das manchmal im Leben: Da schreiben viele einen mutmaßlich aus der Zeit geratenen Abwehrturm ab wegen diverser Mängel - und plötzlich steht man wie selbstverständlich wieder in der Startelf beim bislang größten Spiel der Saison. Der Belgier besaß nur zu Beginn Probleme, eine sinnvolle Nähe zu den City-Stürmern Dzeko und Agüero zu finden. Aber das hielt nicht lange an. Fügte sich unaufgeregt in jene Bayern-Deckung ein, die nun tatsächlich seit 928 Pflichtspielminuten ohne Gegentor ist.
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Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng
Quelle: REUTERS
Seine Aufstellung gegen die alten Kameraden hatte der Trainer avisiert nach dem jüngsten Schonprogramm. Als letzte Instanz mehrfach früh gefordert, zwei Riskikoeinsätze hätten ihm bei weniger Gnade des Unparteiischen den einen oder anderen Elferpfiff bescheren können. Danach immer wieder lautstark und gestenreich bemüht, seine neuen Kollegen noch besser kennenzulernen. Der Eindruck bisher: Das wird.
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Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm
Quelle: REUTERS
In der Rückwärtsbewegung fehlte ihm in der ersten Hälfte manchmal doch der vorne ziemlich beschäftigte Assistent Ribéry. Citys Rechtsverteidiger Micah Richards, von der Statur her ein diplomierter Türsteher, durchmaß somit einige Male bedrohlich sein Terrain. Später rächte sich der Kapitän, indem er Richards und die anderen Hellblauen mit endlosen Passstaffetten demütigte. Nahezu fehlerfrei im Spielaufbau.
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Bayern in der Einzelkritik:Luiz Gustavo
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Machte nach 18 Sekunden im Mittelkreis Bekanntschaft mit Yaya Touré, dessen Figur ihn zum Vorbild sämtlicher Türsteher dieser Welt macht. Aber Gustavo hat sich natürlich berappelt nach dieser kapitalen Kollision. Seine Kunst blieb zumeist im Verborgenen, der Brasilianer gewann ebenfalls an strategisch wichtigen Orten Schlüsselduelle.
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Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos
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Im dichten Mittelfeldbetrieb wie die übrigen Gestalter zunächst in Orientierungsnot und mit einigen schlampigen Spieleröffnungen. Seine Steigerung war umso frappierender. Kroos verarbeitet inzwischen fast jeden Ball mit der Selbstverständlichkeit eines erfahrenen Supertalents. Als Scharnier in Dreiecksspielen mit Ribéry oder Schweinsteiger verlässlich. Derzeit unersetzlich.
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Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger
Quelle: dpa
Entdeckte als Erster, wie Manchester am ehesten beizukommen war: mit kernigen Distanzschüssen. Schweinsteiger versuchte es mit rechts, dann sogar mit links, und beim nächsten Rechtsschuss klingelten Joe Harts bereits die Fäuste - da wurde jemand ganz gezielt weichgeklopft, wie sich kurz darauf bei Ribérys Versuch vor dem Führungstor zeigte. Ansonsten mit enormem Pensum, warf sich effektiv in Zweikämpfe. Clever und souverän.
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Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry
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Der Motor des Bayern-Spiels. Eine hochtourige Premiummaschine, die schnurrte bei kleinen Kunstwerken wie der Annahme eines hohen Balles und die sich ansonsten liebend gern ein Rennen lieferte mit zwei oder drei Gegenspielern. Stellte City auf seiner linken Seite immer wieder vor unlösbare Aufgaben, sein Erfindungsreichtum und seine Geschmeidigkeit bei allerhöchstem Tempo ist ein Genuss gewesen. Logisch, dass sein zweiter Fernschuss die Führung provozierte. Diese Leistung darf als Gradmesser für seine weitere Saison dienen.
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Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller
Quelle: Bongarts/Getty Images
Die oberbayerische Allzweckwaffe besetzte wieder die Position von Arjen Robben, der als Mann für alle Fälle auf der Bank auf seinen Einsatz wartete. Hatte wie die meisten Münchner anfangs Probleme, das geschickt angeordnete Defensivnetz des Gegners zu überwinden. Manchmal zu umständlich, aber wahrscheinlich ist das mal wieder eines seiner gemeinen Ablenkungsmanöver gewesen. Bereitete mit einem Wackler und nachgereichtem Querpass Schweinsteigers Großchance vor und mit seinem vergebenem Abstauber gewissermaßen auch Gomez' 1:0. Ganz schön clever.
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Bayern in der Einzelkritik:Mario Gomez
Quelle: dpa
Fast eine Halbzeit sah es so aus, als würde dies seine indiskreteste seit seinen Juniorentagen im Schwabenland werden. Kaum einen Ball erhielt er, und wenn ihm doch mal einer vor die Füße sprang, kam ihm jemand aus der Armada der Türsteher in die Quere. Aber diese makaayhafte Interpretation der Angreiferrolle hat Gomez inzwischen ebenfalls perfekt einstudiert. Der Abstauber zum 1:0 ist ein Kinderspiel gewesen, das 2:0 dagegen fast ein Kunstschuss: geistesgegenwärtig, inmitten eines Irrgartens aus Beinen, mit links und doch präzise zwischen Posten und Harts weichen Fäusten ins Netz. Das Gemälde eines Abstaubers.