Süddeutsche Zeitung

Uli Hoeneß über Kovac:"... heißt noch lange nicht, dass wir den Trainer rausschmeißen"

Der Präsident des FC Bayern reagiert auf die Debatte um Trainer Niko Kovac - und betont den Wert des 5:0 gegen den BVB.

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß (67) will im Bundesliga-Titelrennen den Druck von Trainer Niko Kovac nehmen. "Wie soll ich denn mit jemandem zusammenarbeiten, den ich bei jeder Gelegenheit infrage stelle? In so einem Spannungsfeld, wie unser Trainer in den letzten Wochen gelebt hat, kann man auf Dauer nicht vernünftig arbeiten", sagte Hoeneß dem kicker. Im Verhältnis zu Kovac "war immer alles okay", ergänzte er.

Die Spielweise der Mannschaft beim 5:0 im Titelduell gegen Borussia Dortmund habe "keine Frage offengelassen", betonte Hoeneß. Ohnehin sei klar: "Wenn ich unzufrieden bin, heißt das noch lange nicht, dass wir den Trainer rausschmeißen. Man kann trotzdem kritisch miteinander umgehen." Der FC Bayern habe "eine sehr gute Mannschaft", und gegen den BVB habe diese auch "wie eine sehr gute Mannschaft gespielt".

Mit seinen Äußerungen vor dem Bundesliga-Gipfel habe er "ausdrücklich" die Mannschaft in die Pflicht nehmen wollen, nicht den Trainer, meinte Hoeneß. Die Situation sei anders als im November 2018. Damals hatte er "das Gefühl, es ist alles desaströs und es funktioniert gar nichts". Seit der Herbstkrise habe der FC Bayern "aber kaum noch ein Spiel verloren. Und selbst wenn wir Zweiter würden, ist das doch kein Desaster", sagte er.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte sich am Sonntag geweigert, ein klares Bekenntnis zu Kovac abzugeben. "Es gibt für niemanden eine Jobgarantie bei Bayern München. Jeder muss liefern, wer mit dem Druck nicht umgehen kann, ist im falschen Klub", sagte Rummenigge (63) bei Sky Sport News HD in der Talksendung "Wontorra". Auf die Frage, ob Kovacs Job gefährdet sei, wenn der siebte Meistertitel in Folge nicht gelänge, entgegnete Rummenigge: "Wir werden Meister!"

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