FC Bayern in der Einzelkritik:Hummels' fast verhängnisvoller Patzer

Der Verteidiger legt Hertha den Ausgleich auf. Zum Glück für ihn wirbeln Gnabry und Coman das Spiel noch nach Hause. Die Bayern in der Einzelkritik

Von Saskia Aleythe, Berlin

Sven Ulreich

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hat vor der Partie von Niko Kovac wie alle im Team die Devise mitbekommen: "Nicht rumheulen." Musste wenige Minuten nach dem Anpfiff die Gefühle beisammenhalten, als der Ball schon hinter ihm im Netz einschlug. Fischte später eine Flanke sicher aus der Luft. Musste dann lange die Körpertemperatur hochhalten, bis ihm Selke das 2:2 einschenkte. Undankbar für den Neuer-Ersatz.

Joshua Kimmich

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Ist in der Bundesliga-Saison der Dauerspieler der Bayern: Kommt mit 20 Einsätzen an 20 Spieltagen auf mehr Zeit auf dem Rasen als Torwart Neuer. Ist auch anpassungsfähig, was seine Umgebung angeht: Motzte einmal so standesgemäß über einen abgepfiffenen Angriff, wie es auf Berliner Boden nur angemessen sein kann. Flankte nach einer Stunde zu ungenau in den Strafraum, statt 3:1 durch den heranrauschenden Lewandowski stand es bald 2:2 für Hertha. War dabei allerdings unschuldig.

Mats Hummels

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(Foto: AFP)

Versuchte einen gut gemeinten Block gegen den Schuss von Mittelstädt, ihm rollte der Ball aber durch die Beine hindurch - 0:1. Konnte sich in der ersten Halbzeit dann hauptsächlich in Strafraum-Nähe der Gastgeber versuchen, hatte hinten schließlich Leerlauf. Hier ein Kopfball, dort ein Fernschüsschen, es war mehr Warmhalten als alles andere. Das gelang ihm allerdings eher so mittel: Legte dem eingewechselten Selke per Harakiri-Kopfball das 2:2 auf den Fuß. Schenkte der Hertha in der Verlängerung erneut ungeschickt die erste Ecke des Spiels - der Risikofaktor der Bayern. Zum Heulen.

Niklas Süle

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(Foto: AFP)

Zersprengte das Innenverteidiger-Duo Boateng/Hummels mit Hartnäckigkeit, nun ist an Süle mannschaftsintern kein Vorbeikommen mehr. Wirkte gegen die Berliner nicht immer gedankenschnell, was allerdings nicht weiter ins Gewicht fiel - weil Kollege Hummels die schlimmeren Patzer auf seiner Seite hatte.

David Alaba

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Flankte einmal eifrig von der einen Seite des Straufraums bis auf die andere, nur seine Mitspieler konnten damit nichts anfangen. Presste später Stoßgebete Richtung Himmel, da hatte er gerade einen Lupfer direkt in die Arme von Jarstein befördert. War ansonsten stets bemüht, rannte in der Verlängerung dann von Köpenick bis zum Olympiastadion die gesamte Strafraum-Linie lang - wenige Sekunden später stand es 3:2.

Leon Goretzka

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(Foto: dpa)

Feierte seinen 24. Geburtstag und liegt damit immer noch vier Jahre unter dem Durchschnittsalter einer üblichen Bayern-Startelf. Ist mit dem guten Gefühl von vier Toren aus den vergangenen drei Liga-Spielen nach Berlin gereist, wollte nach Anpfiff schnell einen Elfmeter haben - bekam aber trotz erhaltenen Tritt an den Fuß keinen, sondern Gelb fürs Abheben. Musste einiges einstecken und sich auch einmal am Kopf behandeln lassen.

Thiago

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(Foto: AFP)

Bediente früh Goretzka zum Nicht-Elfmeter, fühlte umso mehr mit, dass es statt Strafstoß Schwalben-Gelb gab. War als Mann vor der Abwehr nur rudimentär gefordert. In diesen Momenten aber mit vollem Einsatz zur Stelle.

James Rodriguez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Setzte nach 24 Minuten einen Wirkungstreffer gegen Skjelbred, der nach dem unbeabsichtigten Gesichtstreffer zu Boden ging. Hatte sich sonst offenbar die Worte von Kovac zu Herzen genommen, der mehr Disziplin beim Verteidigen gefordert hatte - angelte den Ball auch schon mal als Letzter aus der Gefahrenzone, wenn der Rest noch rumstocherte.

Serge Gnabry

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(Foto: dpa)

Zeigte humorlos, dass er auch aus spitzem Winkel treffen kann und schaukelte nach seinem schnellen Ausgleich zum 1:1 beim Jubel ein imaginäres Baby im Arm. Hatte sich offenbar einiges vorgenommen für diesen Abend, wirkte wie die Mate-Limonade unter Kamillentees. Machte auch das 2:1 nach der Pause. Wurde von Kovac nach 89 Minuten ausgewechselt, hatte ihm offenbar genug gesprudelt.

Kingsley Coman

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(Foto: dpa)

Rannte. Viel sogar. War aber im Laufduell gegen Lazaro zu langsam, hätte sonst nach Pass von Lewandowski das 3:1 erzielen können. Sorgte zwar für Gefahr, die allerdings immer recht schnell verpuffte: Präzise Pässe und Flanken waren an diesem Abend nicht die Freunde von Coman. Als er in der Verlängerung nur noch den Kopf in den Ball halten musste für das 3:2, ging nichts mehr schief.

Robert Lewandowski

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(Foto: AP)

Durfte als Kapitän aufs Feld laufen, was in der ersten Halbzeit schon seine auffälligste Aktion war. Danach Vor-Vorbereiter beim 2:1 durch Gnabry. Kam zu keiner klaren Chance und muss jetzt damit leben, dass ein 40-Jähriger namens Pizarro von diesem Achtelfinale als auffälligster Stürmer in Erinnerung bleibt.

Franck Ribéry

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(Foto: dpa)

Durfte für die Verlängerung aufs Feld, schlug dann ein paar Haken im Strafraum der Berliner und ging schließlich als Sieger vom Platz. Also im Grunde: alles richtig gemacht

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