Bayern gegen Dortmund:Sechs. Zu. Null.

Bundesliga - Bayern Munich vs Borussia Dortmund

Robert Lewandowski trifft zum 4:0 - irgendwie.

(Foto: REUTERS)

Es ist nicht ganz klar, welches Tor das Spiel des FC Bayern gegen Borussia Dortmund am besten beschreibt. Zu viele Kandidaten gibt es. War es jenes zum 3:0, vor dem Gonzalo Castro einen fatalen Fehlpass spielte? Jenes zum 4:0, bei dem Franck Ribéry seinen Gegenspieler Lukas Piszczek lässig austanzte? Oder jenes zum 5:0, vor dem Julian Weigl einen ähnlich fatalen Fehlpass spielte wie Castro, für den er nach einer halben Stunde aufs Feld gekommen war.

Wahrscheinlich ist es so: In ihrer Summe sagen die Tore am meisten aus. Wie vollkommen überfordert der BVB in dieses vermeintliche Spitzenspiel der Bundesliga ging. Und wie verdient der FC Bayern am Ende mit 6:0 gewann. Beziehungsweise: Wie verdient der BVB 0:6 verlor.

Der Nachmittag hatte ja für die Bayern mit einer weniger netten Nachricht begonnen. Schalke gewann 2:0 gegen Freiburg, weshalb die Münchner unter keinen Umständen dahoam Meister werden konnten. Aber dann machten sie, zumindest aus ihrer Sicht, das Beste aus diesem Abend. Sie hübschten ihr Torverhältnis auf, durch Treffer von Robert Lewandowski (5., 44., 87.), James Rodriguez (14.), Thomas Müller (23.) und Franck Ribéry (45.+1). Und wenn sie nächste Woche gewinnen - dann sind sie definitiv Meister. Der BVB dagegen: Hat weiterhin als Dritter nun vier Punkte Rückstand auf Schalke. Hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Leipzig. Und wird in den kommenden Tagen ziemlich sicher Gegenstand vieler Debatten sein.

Erstmals seit April 1978 kassierte Dortmund fünf Tore in der ersten Spielhälfte

Es war das 1800. Bundesligaspiel der Münchner. Und es begann schon früh sehr dominant. Müller passte den Ball perfekt zu Lewandowski, der traf wieder einmal gegen sein Ex-Team. Ribéry erhöhte wenig später vermeintlich auf 2:0. Doch wegen einer Abseitsstellung gab Schiedsrichter Bastian Dankert nach Rücksprache mit dem Videoassistenten das Tor nicht. Nach einer Hereingabe von David Alaba auf James war dann alles regelkonform und es hieß wirklich 2:0.

Der Ballverlust von Gonzalo Castro gegen James leitete das 3:0 ein. Über Lewandowski und James kam der Ball zu Müller, der die Einladung zum nächsten Bayern-Tor dankend annahm. Meistergesänge stimmten die Fans auch ohne den fixierten nächsten Titel lautstark an.

Die Münchner ließen es danach bei der Einstimmung auf Sevilla etwas ruhiger angehen. Kurz vor der Pause drehten sie aber noch einmal auf. Ribéry spielte Lukasz Piszczek links schwindelig, und nach einem gescheiterten Abwehrversuch kam der Ball zu Lewandowski. Der 29-Jährige jubelte zum 25. Mal in dieser Saison über einen eigenen Treffer. Doch es kam noch dicker für den BVB: Nach einem lockeren Doppelpass mit James hob Ribéry den Ball zum 5:0 über Schlussmann Roman Bürki hinweg ins Tor.

Erstmals seit April 1978 und dem 0:12 (0:6) gegen Mönchengladbach kassierte Dortmund fünf Tore in der ersten Spielhälfte. Heynckes war damals fünffacher Torschütze. Die Dortmunder versuchten nach der Halbzeitpause mit einer tieferen Grundformation eine noch höhere Schmach zu verhindern und strahlten bei ihren Offensivaktionen zumindest ein bisschen Gefahr aus. Der zuletzt nicht fürs DFB-Team berücksichtigte WM-Finaltorschütze Mario Götze scheiterte bei einem Pfostentreffer (67.), Piszczek an Sven Ulreich (79.).

Die starken James und Ribéry durften sich bei ihren Auswechslungen Sonderapplaus abholen und sich schon mal für die Königsklasse schonen. Ihre Kollegen ließen auf dem Rasen Chancen für einen noch klareren Sieg aus. Erst Lewandowski legte kurz vor dem Schlusspfiff noch einmal nach.

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