FC Bayern in der Einzelkritik:Alaba lässt den Ball in den Winkel zischen

Der Linksverteidiger schießt das schönste Tor gegen Hannover, Thomas Müller ist als Friedensstifter unterwegs und Robert Lewandowski rettet seine gute Laune. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele, Hannover

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Manuel Neuer

Bundesliga - Werder Bremen v Bayern Munich

Quelle: REUTERS

Winternachmittage sind schrecklich kalt in Hannover am Maschsee, insbesondere als Torwart einer Gästemannschaft. Und ganz besonders, wenn diese FC Bayern München heißt. Neuer bekam sehr wenig zu tun, also fror er, untrügliches Zeichen: Sein in Amsterdam noch oranges Trikot war ganz blau angelaufen.

(Archivbild)

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Joshua Kimmich

Hannover 96 - Bayern München

Quelle: dpa

Der Mann des Spiels. Diesmal als Außenverteidiger aufgeboten. Die alte Heimat bescherte ihm offensichtlich Glücksgefühle: Erzielte nach einer Minute mit dem ersten Schuss die Führung. Glücksgefühle blieben zu Beginn der zweiten Halbzeit dann aus, als Kimmich von Hannovers Linton derart niedergerungen wurde, dass er ganz benommen auf dem Rasen saß. Ging aber weiter, legte auch mit Brummschädel die weiteren Tore von Gnabry und Lewandowski auf.

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Mats Hummels

FC Bayern - Mats Hummels im Bundesliga-Spiel gegen Hannover 96

Quelle: REUTERS

Rotierte für Boateng in die Startelf, nachdem er eine Woche lang hatte lesen müssen, dass sein Platz bis zur Winterpause definitiv auf der Bank sein würde. Führte sich mit einem mächtigen Hieb gegen Hannovers Weydandt ein, anschließend fehlerfrei, aber auch nicht gefordert. Seine Laune zu Weihnachten wird sehr davon abhängen, ob er auch gegen Leipzig und Frankfurt in der ersten Elf steht. Oder "nur" gegen Hannover.

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Niklas Süle

Hannover 96 v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Ebenso wenig gefordert wie Hummels, hat seinen Stammplatz aber sicher. Übte deshalb Torschüsse. Erst volley im Strafraum - drüber. Dann aus 20 Metern - etwas zu kraftlos. Muss wohl doch Innenverteidiger bleiben.

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David Alaba

Hannover 96 - Bayern München

Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

Wartet manchmal ganze Spiele auf einen solchen Ball: Ecke Bayern, Hannover klärte zu kurz, Alaba lauerte am Strafraum und ließ das Spielgerät aus 18 Metern mit vollem Risiko in den Winkel zischen. Fällt im Fußballlexikon unter "Schuss wie ein Strich". Das schönste der vier Tore.

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Leon Goretzka

Hannover 96 - Bayern München

Quelle: dpa

Einfache Pässe kann ja jeder. Goretzka übte sich an diesem Nachmittag in der Kunst des Grätschpasses. Brachte so einmal den Ball artistisch zu Müller, das sah wunderbar aus. Einziger Makel: Müller verwertete das Hochrisikozuspiel nicht.

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Thiago

-

Quelle: AFP

Ein fitter Thiago gehört natürlich in die Startelf, das hat wenig mit Rotation zu tun. Hatte wohl zuletzt in der Jugend bei Priegue CF so viel Platz im Mittelfeld, wurde einfach nicht konsequent angelaufen, was dem Bayern-Spiel - machen wir es kurz - ziemlich gut tat. Und Hannover 96 überhaupt nicht.

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Serge Gnabry

Hannover 96 - Bayern München

Quelle: dpa

Verbaselte zusammen mit Lewandowski eine unglaubliche Chance, als beide gemeinsam frei vor 96-Torwart Esser auftauchten, Gnabry den Querpass aber nicht zu Lewandowski bekam. Genoss später abermals die Freiheiten, die 96 an diesem Nachmittag gewährte. Kam im Strafraum binnen Sekunden dreimal an den Ball, im dritten Versuch lag der Ball endlich im Tor. Bedankte sich artig.

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Thomas Müller

Hannover 96 v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Benahm sich diesmal vorbildlich, behielt vor allem sein Kung-Fu-Füßlein in Regionen, in denen es keinen Schaden anrichten konnte. Nach all der Aufregung in Amsterdam als Friedensstifter unterwegs. Motzte nicht mal, als Lewandowski selbst schoss, anstatt den viel besser postierten und sträflich frei stehenden Müller zu bedienen. Arjen Robben wäre das nicht passiert.

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Kingsley Coman

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Quelle: AFP

Reinrotiert für Franck Ribéry, der nach den Strapazen in Amsterdam gleich in München geblieben war. Nahm dem bemitleidenswerten Genki Haraguchi auf sehr kurzer Distanz mehrmals sehr viele Meter ab. Eigentlich ein Wunder, dass er den enormen Platz, der ihm gewährt wurde, nicht zum ein oder anderen Törchen nutzte.

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Robert Lewandowski

Hannover 96 - Bayern München

Quelle: dpa

Täuschte in bewährter Manier seine Pressingbemühungen vor, obwohl das gegen Hannover wirklich nicht nötig war. Ging mit seinen Chancen etwas schluderig um, traf erst nach einer Stunde zum 4:0. Puh, da war die Laune gerettet.

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Einwechselspieler

Hannover 96 - Bayern München

Quelle: dpa

Renato Sanches: Kam nach 72 Minuten für Coman. Hatte auch noch die Chance auf ein Tor, zielte aber viiiieeeeel zu hoch.

Rafinha: Kam nach 72 Minuten für Alaba. Wäre vielleicht lieber unter der dicken Decke auf der Bayern-Bank geblieben.

Sandro Wagner: Kam nach 78 Minuten für Müller. Freute sich wie immer auch über die wenigen Spielminuten, die ihm gewährt wurden. Sogar in der Kälte von Hannover.

© SZ.de/chge/tbr
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