Süddeutsche Zeitung

Champions League:Bayern genießt den angenehmen Start

  • In der Champions League erwischt der FC Bayern machbare Gegner.
  • Die Münchner treffen auf Ajax, Benfica und AEK Athen.
  • Borussia Dortmund hat es schwerer - Schalke kann sich freuen, Guardiola kommt nach Deutschland.

Von Benedikt Warmbrunn

Es ist ein kleiner Platz, den Erik ten Hag in der Geschichte des FC Bayern inne hat, aber er wird ihm nie genommen werden. Im Sommer 2014 spielte die zweite Mannschaft um den Aufstieg in die dritte Liga, es lief die 94. Minute, der FCB II führte 2:0 gegen Fortuna Köln. Dann flog ein langer Ball auf Torwart Lukas Raeder zu, er musste den Ball nur fangen, um den Aufstieg festzuhalten. Der Ball rutschte Raeder durch die Hände, der Anschlusstreffer, Köln stieg auf. Der Trainer des FC Bayern II: Erik ten Hag.

Ein alter Bekannter auf der Trainerbank, das war fast schon die aufregendste Geschichte, die die Auslosung der Gruppenphase der Champions League am Donnerstag in Monaco dem FC Bayern lieferte. Ten Hag, 48, trainiert seit Dezember Ajax Amsterdam, den niederländischen Rekordmeister. Den alten Glanz hat Ajax in den vergangenen Jahren jedoch etwas verloren, was sich auch in dem fachlich kompetenten, in seiner Persönlichkeit aber unscheinbaren Trainer widerspiegelt.

Dass der Zweitplatzierte der vergangenen Saison der Eredivisie auf den FC Bayern trifft, dürfte sie in München wenig geschockt haben. Überhaupt haben sie ja ein Los erwischt, das dem neuen FCB-Trainer Niko Kovac einen vergleichsweise angenehmen Start in der Champions League beschert. Neben Ajax mit dem langjährigen Schalker Klaas-Jan Huntelaar im Angriff warten noch Benfica Lissabon und AEK Athen, es ist eine Gruppe, in der für den FC Bayern der erste Platz Pflicht ist.

Die große Nachricht für den Klub war es am Donnerstag somit, dass in dieser Gruppenphase aller Voraussicht nach Jérôme Boateng im Trikot der Münchner auflaufen wird. Wochenlang hatte sich Paris Saint-Germain um den Innenverteidiger bemüht, nach SZ-Informationen hatte der Klub des deutschen Trainers Thomas Tuchel am Donnerstag dann knapp unter 40 Millionen Euro an Ablöse geboten und damit die ursprüngliche Forderung der Münchner erfüllt. Dann jedoch soll der FC Bayern plötzlich mehr Geld verlangt haben. Paris ging darauf nicht ein, könnte dies aber bis um 18 Uhr an diesem Freitag nachholen. Als fix gilt der Wechsel von Linksverteidiger Juan Bernat von München nach Paris, auch um Mittelfeldspieler Renato Sanches bemüht sich PSG.

Die für den FC Bayern so zufriedenstellende Auslosung war auch zumindest von einem der drei anderen deutschen Champions-League-Teilnehmer mit großer Erleichterung verfolgt worden. Der FC Schalke 04 trifft auf Lokomotive Moskau, den FC Porto und Galatasaray Istanbul. Auch das ist eine Gruppe, die sehr gute Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale bietet. Borussia Dortmund steht dagegen schon vor einer etwas anspruchsvolleren Aufgabe, die Mannschaft spielt gegen Atlético Madrid, den Sieger der vergangenen Europa-League-Saison, sowie gegen den AS Monaco und Brügge.

Und auch die TSG Hoffenheim hat eine nicht unüberwindbare Gruppe zugelost bekommen, der Debütant in der Champions League muss sich mit Trainer Julian Nagelsmann gegen Schachtjor Donezk, Olympique Lyon und Manchester City behaupten. Letztgenanntes Team wird trainiert von Pep Guardiola, von dem Mann also, der einen prominenten Platz in der jüngeren Geschichte des FC Bayern eingenommen hat.

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Quelle:
SZ vom 31.08.2018/jbe
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