Basketball:Völlers Positivtest

Marco Völler von den Gießen 46ers muss vor die Anti-Doping-Kommission seines Verbandes: Der Sohn von Fußball-Weltmeister Rudi Völler wurde positiv auf ein verbotenes Mittel getestet. Sind verunreinigte Getränke-Ampullen der Grund?

Basketball-Profi Marco Völler von den Gießen 46ers muss sich vor der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Basketball Bundes verantworten. "Ich kann mir nicht erklären, wie es passiert ist. Mit weiteren Aussagen werde ich bis zu den Verhandlungen am 1. Juni abwarten", sagte der Sohn von Fußball-Weltmeister Rudi Völler am Sonntag beim Sender Telekom-Basketball.

Laut einem Bericht der Bild am Sonntag war der 28 Jahre alte Flügelspieler im Februar positiv auf ein leistungssteigerndes Mittel getestet worden. Der Grund für den positiven Test sollen verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel in Getränke- Ampullen sein. Auch ein zweiter Spieler aus den Reihen des hessischen Bundesligisten ist betroffen. "Dazu können wir nichts sagen, weil es ein laufendes Verfahren ist", sagte Heiko Schelberg, der Geschäftsführer des Klubs, am Sonntag der Agentur dpa. Man habe aber alles in die Wege geleitet, um für Aufklärung zu sorgen. Die Proben seien vom 11. Februar, sagte Völler. "Einige Wochen später habe ich erfahren, dass etwas Unerlaubtes in meinem Urin war. Bis zu den Verhandlungen versuche ich aufzuklären, worum es da geht. Und dann hoffe ich, dass es ein gutes Ende nimmt!" Völler habe sich, wie sein positiv getesteter Teamkollege, laut Bild freiwillig einem Bluttest unterzogen, um zu beweisen, dass keine leistungssteigernden Substanzen konsumiert wurden. Die beiden Basketballer wurden trotz der positiven A-Probe nicht gesperrt und durften die Saison zu Ende spielen. Gießen hat als Tabellen-Neunter die Playoffs knapp verpasst.

Eine sofortige Sperre wird den Regeln nach nur verhängt, wenn der Sportler mit einem Mittel erwischt wird, das - wie etwa Anabolika - eindeutig zum Betrug verwendet wird. Bei allen anderen Substanzen wird anstatt einer Suspendierung zunächst ein Verfahren eingeleitet, das mit einem Freispruch enden kann. "Deshalb wird eine positive A-Probe auch nicht öffentlich gemacht", sagte Jochen Böhmcker, der Anti-Doping-Beauftragte des Deutschen Basketball-Bundes, am Sonntag.

Der knapp zwei Meter große Marco Völler spielt seit 2016 in Gießen. Zu Beginn des Jahres wurde sein Vertrag bei dem Klub aus der mittelhessischen Universitätsstadt verlängert. In der abgelaufenen Saison stand der 28-Jährige etwas über 14 Minuten auf dem Feld, er erzielte dabei im Schnitt 3,1 Punkte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: