Basketball:Spät gedreht

19.11.2019, xemx, Basketball EuroLeague, FC Bayern Muenchen - Olympiakos Piraeus emspor, v.l. Mathias Lessort (FC Bayer

Kraftakt gegen die Griechen: Mathias Lessort und der FC Bayern holten gegen Piräus einen Rückstand auf.

(Foto: Jan Huebner/imago images)

Dank Maodo Lo drehten die Basketballer des FC Bayern München gegen Olympiakos Piräus das Spiel noch in einem Kraftakt.

Von Ralf Tögel

Mit einer Energieleistung haben die Basketballer des FC Bayern München den vierten Sieg in der Euroleague gelandet und sich im Kampf um die Playoff-Runde der besten Acht wieder in Stellung gebracht. Beim 85:82-Sieg gegen Olympiakos Piräus drehten die Münchner im letzten Viertel eine schon verloren geglaubte Partie.

Reichte es für den angeschlagenen Nihad Djedovic nicht zu einem Einsatz, konnte FCB-Coach Dejan Radonjic wieder auf seinen Spielmacher Maodo Lo zurückgreifen, den er am Sonntag beim 91:79-Sieg in der Bundesliga gegen Bayreuth wegen Muskelproblemen im Oberschenkel noch geschont hatte. Der Montenegriner weiß natürlich, wie wichtig der Regisseur für das Spiel seiner Mannschaft ist, er sollte sich nicht täuschen.

Nach zwei schnellen Korberfolgen der Gäste übernahmen die Bayern die Kontrolle, angeführt vom überragenden Topscorer Lo (20 Punkte) taten sich vor allem Paul Zipser (13), der ja schon gegen Bayreuth einen Sahnetag erwischt hatte, und Center Greg Monroe (15), der ebenfalls stetig in starker Form agiert, hervor. Auf 17:8 zogen die Gastgeber weg, die Defensive zeigte sich wach und provozierte immer wieder Ballverluste der Griechen, vorne fielen die Würfe hochprozentig. Aber die Gäste, die ja weitaus weniger gefordert sind in dieser Saison, kamen langsam heran. Piräus wurde nach andauernden Querelen und einem Boykott in den Spielen gegen den verhassten Konkurrenten Panathinaikos Athen für diese Spielzeit in die zweite Liga zwangsversetzt, tritt dort aber nur mit einer B-Auswahl an. Die hoch dekorierten Profis von Olympiakos können sich folglich ganz auf die Euroleague konzentrieren. Angeführt von den beiden hellenischen Basketballhelden Vassilis Spanoulis, 37, der die Euroleague schon dreimal gewonnen hat, und Power Forward Georgios Printezis, 34, kämpften sich die Gäste heran. Spanoulis erzielte dann auch die erste Führung für Piräus, Printezis sicherte das knappe 44:43 zur Pause.

Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der zweite Anzug der Bayern an diesem Abend nicht gut saß. Weder Diego Flaccadori noch DeMArcus Nelson konnten den Kollegen Lo gleichwertig ersetzen, auch auf der Center-Position war ein Qualitätsverlust zu beobachten, wenn Monroe zum Kräftesammeln auf die Bank durfte. Weder Mathias Lessort, dem nach seiner Verletzung die Bindung zum Spiel fehlt, noch Leon Radosevic wussten zu überzeugen. Piräus hatte auf den Backup-Positionen die besseren Optionen, vor allem die Guards Taylor Rochestie und Gäste-Topscorer Wade Baldwin (19) brachten viel Energie von der Bank auf den Court. Energie, die den Münchnern zwischenzeitlich abhanden kam. Mitte des dritten Viertels war der Rückstand erstmals zweistellig (49:59, 26. Minute), vor dem finalen Durchgang führte Olympiakos 63:55. Aber die Münchner kämpften, Kapitän Danilo Barthel (18) und Vladimir Lucic (13) rissen die Kollegen mit - Barthel brachte den FCB drei Minuten vor dem Ende (72:71) wieder in Führung. Der Kick, der den Münchnern gefehlt hatte, um die letzten Reserven anzuzapfen. Und dann war ja Lo wieder auf dem Feld, spätestens seine beiden Dreier brachten die Halle zum Kochen - und den wichtigen Sieg.

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