Süddeutsche Zeitung

Basketball:Seltenes Unentschieden

Lesezeit: 2 min

Der FC Bayern trennt sich im Achtelfinal-Hinspiel des Eurocups 82:82 vom deutschen Pokalsieger Alba Berlin. Die Rechnung für das Rückspiel ist nun einfach.

Von Joachim Mölter

Nicht nur in der altehrwürdigen Münchner Basketball-Halle passieren Pannen, auch in der modernen Arena in Berlin geht mitunter etwas schief. Zu bestaunen war das am Mittwochabend beim Achtelfinal-Hinspiel im Eurocup zwischen Alba Berlin und dem FC Bayern München: Gleich zweimal wurde die Partie für mehrere Minuten unterbrochen, weil der Statistik-Computer abgestürzt war und erst wieder hochgefahren werden musste. Für die mitgereisten Münchner Fans war das eine kleine Genugtuung, nachdem sie sich beim Pokalfinale am Sonntag Spott aus der Hauptstadt hatten anhören müssen, als es wegen einer geplatzten Heizungspumpe von der Decke tropfte und das Finale fast ins Wasser fiel.

Noch größer wäre ihre Genugtuung freilich gewesen, wenn die FC-Bayern-Basketballer die Partie auch noch gewonnen hätten, aber die endete völlig leistungsgerecht 82:82 (47:41). Selbst Alba-Coach Sasa Obradovic war zunächst irritiert angesichts des Unentschiedens, das es im Basketball selten gibt - normalerweise wird das Spiel verlängert, um den Sieger zu ermitteln. Aber der Modus in der K.o.-Runde des Eurocups macht's möglich: Weil die bloß in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, entscheidet am Ende, wer mehr Punkte erzielt hat. Für das Rückspiel am kommenden Dienstag in München ist die Rechnung daher ganz einfach: Wer gewinnt, ist im Viertelfinale.

Wie das Pokalfinale am Sonntag, in dem Alba 67:65 triumphierte, war auch das neuerliche Aufeinandertreffen der beiden Rivalen von Intensität und Leidenschaft geprägt, weniger von spielerischen Akzenten. Bei Alba waren wie am Sonntag Eldemir Kikanovic (24), Jordan Taylor (18) und Dragan Milosavljevic (17) die erfolgreichsten Werfer; auch Kresimir Loncar (13) erzielte eine zweistellige Zahl. Bei den Bayern verteilte sich die Last ebenfalls auf mehrere Profis: auf Dusko Savanovic (15), Paul Zipser (14), Anton Gavel, Deon Thompson (je 13) und Bryce Taylor (10).

"Wir waren zweimal recht klar hinten und haben uns zurückgekämpft, das war eine tolle Leistung, großes Lob an unsere Jungs", resümierte FC-Bayern-Sportdirektor Marko Pesic. Er nahm dabei Bezug auf die Anfangsphase, als der frisch gekürte Pokalsieger davonzueilen schien (20:9/7. Minute), sowie auf die Mitte der zweiten Halbzeit, als es ähnlich aussah (65:56/29.). Aber am Ende waren die Münchner dem Sieg sogar näher: Vier Minuten vor dem Ende führten nämlich sie plötzlich, 80;73, konnten den Vorsprung aber nicht über die Zeit bringen. Es bleibt also dabei, dass sich der FC Bayern schwer tut, in Berlin zu gewinnen: Von den nunmehr 14 Duellen seit ihrem Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2011 gewannen die Münchner erst drei. Das Unentschieden vom Mittwoch dürfen sie immerhin als halben Sieg verbuchen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2878719
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 25.02.2016
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.