Süddeutsche Zeitung

Basketball:Nowitzkis Angst

Der frühere NBA-Profi unterstützt Proteste von Sportlern gegen Rassismus. In der alten Heimat des gebürtigen Würzburgers wird die Bundesliga ihre Profis während des Spielbetriebs für ähnliche Demonstrationen nicht bestrafen.

Dirk Nowitzki hat sich zum Fall George Floyd und zu den Rassismus-Debatten in den USA geäußert. "Ich bin am Boden zerstört und traurig, dass wir so etwas immer und immer wieder sehen. Ich habe Angst um die Zukunft meiner Kinder", twitterte der langjährige deutsche Basketballprofi der Dallas Mavericks. Er ist mit der Schwedin Jessica Olsson verheiratet, deren Mutter aus Kenia stammt. Das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter. "Wir müssen jetzt etwas ändern", schrieb er und sicherte seine Unterstützung zu. Mit dem Herzen sei er bei der Familie Floyd und allen anderen Familien, die Rassismus und soziale Ungerechtigkeit erleben würden.

Nowitzki, 41, schloss sich mit seiner Stellungnahme Protesten und Solidaritätsaktionen internationaler Sportler an. In der alten Heimat des gebürtigen Würzburgers wird die Basketball-Bundesliga ihre Profis während des Spielbetriebs für ähnliche Protestaktionen wie zuletzt in der Fußball-Bundesliga nicht bestrafen. "Da die BBL seit jeher für Weltoffenheit und Vielfalt steht, braucht es also eine hohe Sensibilität. Den Sportlern geht es vor allem um ein Statement gegen Rassismus und nicht um eine individuelle politische Meinungsäußerung. Daher werden wir selbstverständlich in diesem Zusammenhang von Sanktionierungen absehen", erklärte Geschäftsführer Stefan Holz. Holz relativierte damit eine Aussage, die er zuvor gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) getätigt hatte. Auf die Frage, ob Spieler mit Slogans auf Shirts oder Ausrüstungsgegenständen gegen Rassismus protestieren dürfen, hatte er gesagt: "Grundsätzlich ist es so, dass politische Äußerungen im Ligabetrieb verbal oder non-verbal nicht gestattet sind." Mit einem Meisterturnier mit zehn Teams will die BBL ihre Saison von Samstag an in München ohne Publikum beenden.

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Quelle:
SZ vom 04.06.2020 / dpa
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