Süddeutsche Zeitung

Basketball:"Monsterspiel"

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23 Punkte und 17 Rebounds: Satou Sabally lässt in der WNBA erstmals ihre Fähigkeiten als Allrounderin aufblitzen. Auch ihr Klub Dallas Wings ist zum Saisonstart im Soll.

Satou Sabally hatte überall ihre Hände drin. Die deutsche Basketballerin erzielte den ersten und den letzten Korb, machte den vorentscheidenden Block - und war darüber hinaus die erfolgreichster Werferin des Abends: Mit 23 Punkten sowie starken 17 Rebounds überzeugte die Newcomerin in ihrem erst dritten Einsatz für die Dallas Wings in der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA. "Ich habe hart gespielt und ein paar Punkte gemacht", sagte die 22-Jährige ganz bescheiden nach ihrem Double-Double beim 76:73 gegen Indiana Fever. Ganz anders klang ihr Coach Brian Agler. Der war restlos begeistert von den Allround-Fertigkeiten seiner Athletin und und attestierte ihr ein "Monsterspiel".

Nach soliden Auftritten gegen Atlanta Dream (elf Punkte) und New York Liberty (zwölf) zeigte Sabally, warum sie bei der diesjährigen Talentbörse von Dallas an Nummer zwei ausgewählt worden war. 9,7 Sekunden vor Schluss verhinderte sie mit einem Block Indianas Führung, kurz darauf sorgte sie auf der anderen Seite des Courts in Bradenton/Florida mit zwei erfolgreichen Freiwürfen für den Endstand. Mindestens genauso wertvoll wie die vielen Punkte war ihre Arbeit am Brett. "Ich hatte noch nie ein Spiel mit 17 Rebounds, das war cool", sagte Sabally, die sogar ihre Bestmarke aus der College-Zeit in Oregon toppte. Dann übte sie sich in Understatement: "Manchmal passiert so etwas einfach, man steht am richtigen Platz."

Alles klappte noch nicht, gerade bei den Dreiern ist Luft nach oben: Sabally warf bei vier Versuchen viermal daneben. Daran müsse sie wohl "noch etwas arbeiten", sagte die in New York geborene und in Berlin aufgewachsene Ausnahmeerscheinung. Chefcoach Agler erwartet noch viel von Sabally. "Sie ist eine sehr reife Person, eine sehr reife Spielerin", lobte der 61-Jährige. Die für ihre Vielseitigkeit bekannte Sabally holte mit Dallas den zweiten Sieg im dritten Spiel, das Team ist damit im Soll. Nach 22 Partien in Bradenton, wo die gesamte Hauptrunde abgeschlossen von der Außenwelt ausgespielt wird, kommen acht Klubs in die Playoffs. Der Erfolg gegen Indiana - auch dank eines späten 13:4-Laufs - dürfte auf dem weiteren Weg helfen. "Das gibt mir viel Selbstvertrauen. Wir können viele gute Dinge mitnehmen", fand Sabally.

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SZ vom 03.08.2020 / sid
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