Süddeutsche Zeitung

Basketball:Mit letzter Kraft

Im deutschen Euroleague-Duell benötigt der FC Bayern eine Verlängerung zum Sieg über Alba Berlin. Der ist eminent wichtig im Kampf um die Playoffs.

Von Joachim Mölter

Die Basketballer des FC Bayern München haben am Freitagabend das deutsche Euroleague-Duell gegen Alba Berlin nach Verlängerung 101:95 (87:87, 33:43) gewonnen. In der Tabelle hat sich dadurch für beide Teams nicht viel verändert: Alba bleibt mit 8:16 Siegen auf dem 16. Platz, der FC Bayern mit 15:9 auf Rang fünf. Für die Münchner war der Erfolg aber eminent wichtig im Kampf um einen der acht Playoff-Plätze. Sie haben fünf Verfolger mit nur geringem Abstand im Nacken, und Alba war die erste von insgesamt sechs Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel, denen die Münchner nacheinander im Endspurt begegnen. Da sollten sie die Teilnahme an der K.-o.-Runde sichern, denn zum Ende der Hauptrunde bekommen sie es noch mit fünf Top-Teams zu tun.

Die deutschen Spitzenklubs trafen bereits zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander, aber zum ersten Mal in München. Im Euroleague-Hinspiel im Oktober unterlagen die Berliner 72:90, in der Bundesliga gewannen sie Anfang Januar überraschend deutlich 85:72 - überraschend deshalb, weil sie verletzungsbedingt arg dezimiert waren. Auch am Freitagabend fehlten drei wichtige Akteure: Zum seit Längerem pausierenden Kapitän Niels Giffey gesellten sich in dieser Woche Jayson Granger (Handbruch) und Peyton Siva (Oberschenkelverletzung). Granger und Siva wechseln sich für gewöhnlich in der Spielgestaltung ab - ein schweres Handicap.

"Für das System, das sie spielen, ist es nicht so wichtig, wenn Spieler fehlen", hatte FC-Bayern-Trainer Andrea Trinchieri vor dem Duell bei Magentasport gewarnt, in Erinnerung an die letzte Begegnung, in der Alba ja sogar fünf Stammspieler ersetzen musste. Auch diesmal traten die Berliner unbeeindruckt auf. Der im Sommer von München nach Berlin gewechselte Maodo Lo übernahm die Aufgaben von Granger und Siva und trieb sein neues Team an seiner früheren Wirkungsstätte an: Zur 9:0-Führung steuerte er sieben Punkte bei, am Ende kam er auf 16. Es dauerte fast sieben Minuten, ehe Münchens Bester, der Center Jalen Reynolds (24 Punkte), der erste Treffer aus dem Feld gelang, zum 4:13. Bis zur ersten Viertelpause war der Rückstand auf 10:26 angewachsen, erst mit einiger Verspätung fanden die Münchner in die Partie.

Innerhalb von drei, vier Minuten nach der Pause waren sie wieder dran, auf 46:48. Es entwickelte sich der Schlagabtausch, den Maodo Lo von Beginn an prophezeit hatte: "Das wird ein wahnsinnig schwieriges Spiel." Die Berliner wehrten sich, zogen noch einmal davon, auf 80:67 (35.). Aber ihnen ging zunehmend die Kraft aus, die Münchner erzwangen die Verlängerung, weil endlich auch Paul Zipser (20 Punkte) und Wade Baldwin (21) in Schwung kamen. Und in den extra fünf Minuten hatte der FC Bayern einfach mehr Reserven.

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