Basketball - Hamburg:Willoughby: "Die Situation habe ich zu verantworten"

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Basketball: Trainer Benka Barloschky im Kreis seiner Spieler beim Training. Foto: Michael Schwartz/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Die Bilanz der Veolia Towers Hamburg in dieser Saison wirkt zumindest beim Blick auf die Tabelle der Basketball-Bundesliga ernüchternd. Nur sechs von 17 Partien in der Hinrunde hat der Club für sich entschieden. Trotz des vollzogenen Trainerwechsels vor einigen Wochen, als die Towers den Österreicher Raoul Korner beurlaubten und den langjährigen Assistenztrainer Benka Barloschky zum Chef beförderten, blieb die Wende zum Besseren bislang aus. Aktuell stehen die Hanseaten auf dem 14. Rang und sind den Abstiegsrängen näher als dem Kampf um einen Playoff-Platz. Im BBL-Pokal war bereits nach dem Achtelfinale Schluss. Im Eurocup verbuchten die Hanseaten in bislang 13 Partien lediglich vier Siege.

"Die Zahlen sprechen für sich. Das ist nicht das, was wir uns vorstellen im Vergleich zu den beiden letzten Jahren", wollte Geschäftsführer Marvin Willoughby die Situation einen Tag vor dem Rückrundenstart gegen die Rostock Seawolves (Freitag, 19.00 Uhr, MagentaSport) auch gar nicht schönreden. Der frühere Nationalspieler schränkte aber mit Blick auf die jeweilige Teilnahme am Playoff-Viertelfinale ein: "Wir haben in den beiden Jahren überperformed. Es war nicht zu erwarten, dass es weiter so gut läuft. Aber hinter dem Ergebnis sind wir hinterher."

Mit Blick auf das bisherige Abscheiden der Mannschaft betonte Willoughby: "Ich werde das jetzt aber nicht alles infrage stellen. Aber ich sehe die Realität. Ich weiß, wo wir sind, und wir müssen im Moment nicht mehr über Playoffs reden, sondern darüber, dass wir alles tun müssen, umso schnell wie möglich Spiele zu gewinnen."

Selbstkritisch zeigte sich Willoughby hinsichtlich seiner Personalplanung und der Entlassung von Korner sowie des Spielers Marvin Clark vor drei Wochen. "Das ist mein Fehler. Ich bin der, der hier vorangeht. Die Situation, in der wir sind, die habe ich zu verantworten, und ich bin auf gar keinen Fall zufrieden, wenn wir Menschen rauswerfen müssen."

Trotz der schwierigen Situation sei er aber "positiv wütend", verriet Willoughby. Ob das Team, in dem gerade einmal zehn Profis stehen, um einen weiteren Spieler verstärkt wird, ließ er offen. Die Entscheidung, die Saison trotz der Teilnahme an drei Wettbewerben mit einem relativ kleinen Kader zu bestreiten, verteidigte der 45-Jährige aber und erklärte: "Die letzten beiden Jahre waren für jeden in der ganzen Welt schwierig, das Geld zu verdienen, was man normal verdient. Wir haben das Geld ausgegeben, was wir ausgegeben haben, hatten aber große Probleme, das Geld wieder reinzuholen." Zudem wolle man nun auch nicht irgendeinen weiteren Spieler holen, nur um diesen geholt zu haben, ergänzte Willoughby. "Er muss uns helfen und charakterlich hier reinpassen."

© dpa-infocom, dpa:230202-99-453452/3

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