Basketball:Glorreiche Sieben

rechts Christian Sengfelder (Brose Bamberg, 43) MItte Louis Olinde (Alba Berlin, 19) Brose Bamberg - Alba Berlin - easy

Einfach überragend: Bambergs Flügelspieler Christian Sengfelder lieferte gegen Alba Berlin gleich mehrere Karriere-Bestleistungen ab.

(Foto: Daniel Löb/HMB-Media/Imago)

Trotz eines arg dezimierten Kaders gewinnt Brose Bamberg gegen Alba Berlin und verschafft sich damit etwas Luft im Kampf um die Playoff-Teilnahme.

Von Joachim Mölter

Christian Sengfelder atmete noch vergleichsweise normal, aber er gab zu, erschöpft zu sein. Was auch kein Wunder war, denn der Basketball-Profi von Brose Bamberg hatte am Sonntagnachmittag durchgespielt in der Bundesliga-Partie gegen Alba Berlin, die vollen 40 Minuten, ohne auch nur eine Sekunde Verschnaufpause auf der Bank. Und der Flügelspieler war dabei äußerst aktiv gewesen mit 31 Punkten und 17 Rebounds, beides Karriere-Bestmarken, ebenso wie die 40 Minuten Einsatzzeit. "War'n gutes Spiel", fand der 25-Jährige und natürlich sei er glücklich - allerdings nicht über seine eigene Leistung, sondern darüber, "dass wir gewonnen haben".

76:67 (36:38) endete der Vergleich der beiden jeweils neunmaligen deutschen Meister, für den aktuellen Titelträger Alba war es erst die zweite Saisonniederlage in der Basketball-Bundesliga (BBL), die Berliner rangieren mit 30:4 Punkten aber weiterhin bequem auf Rang drei. Seinen Bambergern hingegen hat Christian Sengfelder mit seinem unermüdlichen Einsatz wieder etwas Luft verschafft im Kampf um die Playoff-Teilnahme: Mit 18:22 Zählern hat Brose den achten Platz gefestigt vor dem Konkurrenten Fraport Skyliners Frankfurt (14:24), der am Sonntag zu Hause gegen Ulm zum dritten Mal nacheinander verloren hat. Diese Mini-Serie hatten Bambergs Basketballer am Dienstag selbst eingeleitet mit ihrem Auswärtssieg (86:76). Durch den unverhofften Erfolg über den Doublegewinner Alba Berlin am Sonntag konnte Brose nun auch die ebenso unverhoffte Niederlage bei Aufsteiger Chemnitz 99ers am Freitagabend (82:85) wieder wettmachen.

Dabei hatte am Sonntag wenig bis nichts auf einen Erfolg der Bamberger hingedeutet. Trainer Johan Roijakkers musste auf noch mehr verletzte Spieler verzichten als sein Alba-Kollege Aito Garcia Reneses, nämlich auf fünf (statt drei wie sein Gegenüber). Roijakkers bestritt die Partie im Grunde mit einer Sieben-Mann-Rotation, drei Nachwuchskräfte saßen nur für den äußersten Notfall noch auf der Bank. Von diesen Sieben erwischten zwei zudem keinen guten Tag bei ihren Würfen. Spielmacher Bennet Hundt traf bei neun Versuchen kein einziges Mal durch den Ring, lieferte den Kollegen aber immerhin sieben Vorlagen, die unmittelbar zu Körben führten. Und Center David Kravish, bis dato erfolgreichster Werfer der Mannschaft, kam erst in der Schlussphase zu seiner mageren Ausbeute von vier Punkten. Nennenswerte zahlenmäßige Unterstützung bekam Christian Sengfelder an diesem Tag von Michele Vitali (18) und Devon Hall (10). Aber im Grunde half jeder der Sieben mit, so gut er eben konnte.

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