Süddeutsche Zeitung

Basketball:Gewaltige Umwälzungen

Alleingesellschafter Carl Steiner zieht sich nach 39 Jahren aus dem Bayreuther Basketball zurück. Der Hauptsponsor Medi hat ebenfalls seinen Abschied angekündigt, dem Klub droht eine Zukunft im Amateursport.

Von Christoph Leischwitz

Nach 39 Jahren hat Carl Steiner seinen Rückzug aus dem Bayreuther Basketball angekündigt: Der ehemalige Präsident, der beim Bundesligisten Medi Bayreuth als Alleingesellschafter fungiert, will den "persönlichen Aufwand, der erforderlich ist", nicht mehr leisten. Die "gewaltigen Umwälzungen" in der Corona-Krise seien ebenfalls ein Faktor. Die Entscheidung habe nichts mit der aktuellen sportlichen Situation zu tun - die Mannschaft befindet sich zurzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ein Abstieg in die Pro A könne sogar eine Chance für Talente aus der Region darstellen, findet Steiner.

Das Ende einer Ära erfolgt trotzdem nur eine Woche nach dem angekündigten Rückzug von Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil. In jener Pressemitteilung hatte Steiner noch klargemacht, dass Feuerpfeil immer willkommen sei, sollte er zurückkehren wollen. Wiederum eine Woche zuvor hatte die Vereinsführung noch einen Appell veröffentlicht, "die Ärmel hochzukrempeln", man werde weiter versuchen, finanzielle Lücken zu schließen. Nun erklärt Steiner: "Den Aufsichtsrat, ebenso wie die Führung von Medi Bayreuth Basketball, habe ich gebeten, neue Gesellschafter zu finden, die den professionellen Bayreuther Basketball in Zukunft gestalten und prägen wollen." Doch mit dem recht kurzfristigen Rückzug der wichtigsten Entscheider und Geldgeber im kommenden Sommer droht dem Verein viel eher eine Zukunft im Amateursport, zumal Hauptsponsor Medi ebenfalls seinen Rückzug angekündigt hat.

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