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Bundesliga bevorzugt: der italienische Guard Daniel Hackett. (Foto: imago/ANE Edition)

Daniel Hackett entscheidet sich wohl für den amtierenden Meister Brose Bamberg und gegen den FC Bayern München.

Von Matthias Schmid

Von Daniel Lorenzo Hackett gibt es im weltweiten Netz viele hübsche Videos, man kann schnell erkennen, dass der 29 Jahre alte Italiener ein ziemlich spektakulärer Basketballer ist, der gerne springt und im höchsten Tempo zum Korb zieht. Auf einer Szene narrt er, noch im Trikot von Emporio Armani Mailand, Bayerns Spielmacher Anton Gavel in einem Euroleaguespiel: Hackett täuscht, er zögert und wirft dann einfach mit der linken Hand über Gavel hinweg in den Korb - von jenseits der 6,75 Meter entfernten Dreipunktelinie. Unverschämt lässig sieht das aus.

Es hat wohl nicht viel gefehlt, und die beiden hätten von Sommer an nicht mehr gegen-, sondern miteinander gespielt. Hackett, Sohn eines amerikanischen Basketballprofis und einer Italienerin, sprach sowohl mit dem FC Bayern als auch mit dem deutschen Basketballmeister Brose Bamberg über einen Wechsel. Und die schwierige Entscheidung, wo er in der nächsten Spielzeit leben und arbeiten wird, ist nun angeblich gefallen - Hackett hat sich für Bamberg entschieden, wo in Cheftrainer Andrea Trinchieri ein Landsmann trainiert. Das behauptet zumindest das Basketball-Portal Eurohoops. Bambergs Geschäftsführer Rolf Beyer wollte den Wechsel nicht bestätigen, gibt aber zu, dass sie sich mit Hackett "intensiv befassen und sprechen", nachdem wohl auch noch Spielmacher Fabien Causeur Bamberg verlassen könnte, in Richtung Real Madrid.

Nach anhaltenden Verletzungsproblemen in der vergangenen Saison bei Olympiakos Piräus ist Hackett gerade auf der Suche nach der Form, die ihn in den vergangenen Jahren zu einem der auffälligsten europäischen Profis gemacht hat. Auch deshalb spricht viel dafür, dass er sich Bamberg anschließen könnte, weil neben Trinchieri auch der Athletiktrainer aus Italien stammt. "Mir geht es wieder gut", sagte Hackett, "ich bin fast wieder bei 100 Prozent." In Siena bereitete sich der Guard zuletzt individuell für das Trainingscamp des italienischen Nationalteams vor. Bei der Europameisterschaft könnte er in der Gruppenphase in Tel Aviv auf Deutschland und den Bamberger Patrick Heckmann treffen.

Serbiens Spielort bei dem Turnier liegt dagegen in Istanbul, Coach der serbischen Mannschaft ist Bayern Münchens Cheftrainer Sasa Djordjevic. Dass sich Hackett wohl für die Bamberger und die Euroleague entschieden hat, deuten auch die bevorstehenden Wechsel der beiden Spielmacher Stefan Jovic (Roter Stern Belgrad) und Braydon Hobbs (Ratiopharm Ulm) nach München an. Laut des stets gut informierten Basketball-Journalisten David Pick haben sich die beiden Spieler mit dem FC Bayern geeinigt.

© SZ vom 29.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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