Süddeutsche Zeitung

Basketball: FC Bayern:Mission Aufstieg erfüllt

Sieben Spieltage vor Saisonende steht der Aufstieg der Basketballer des FC Bayern fest. Die BBL freut sich auf den großen Namen. Die Mannschaft aber wird auseinanderfallen.

Die "Mission Aufstieg" ist erfolgreich vollendet: Bereits sieben Spieltage vor dem Saisonende haben die Basketballer des FC Bayern München den Sprung in die Bundesliga mit einem 69:58 bei den Crailsheim Merlins perfekt gemacht. Im Oberhaus wollen die Münchner weiter für Furore sorgen und bereits in der kommenden Saison ganz oben angreifen. Doch noch gibt es einige Fragezeichen.

Neben der Hallenproblematik, bei der sich eine Lösung in Richtung Rudi-Sedlmayer-Halle andeutet, ist vor allem die Zukunft von Erfolgscoach Dirk Bauermann noch ungewiss. "Wir werden zu gegebener Zeit die nötigen Gespräche führen", sagte Bauermann. Zunächst will der 53-Jährige, der zu Beginn seiner Trainerkarriere bereits einmal mit Krefeld in den Genuss eines Aufstiegs kam (damals als Spielertrainer in die 1. Regionalliga), die erfolgreiche Saison als Meister krönen.

Danach sind Gespräche zwischen den Bayern, dem Deutschen Basketball Bund (DBB), bei dem Bauermann nach wie vor als Bundestrainer angestellt ist, und der Basketball Bundesliga (BBL) vorgesehen. Tendenz: Obwohl die BBL-Statuten eine Doppelfunktion ausschließen, wird Bauermann in der kommenden Saison sowohl als Bundestrainer als auch als Bayern-Coach fungieren. Nach Olympia 2012 in London, wofür sich die DBB-Auswahl erst noch qualifizieren muss, dürfte er sich dann auf die Bayern konzentrieren. Schließlich steht das Basketball-Projekt in München erst am Anfang. Die BBL freut sich jedenfalls auf den großen Namen. Geschäftsführer Jan Pommer freut sich auf den FCB: "Das wird uns allen einen Schub geben", sagte Pommer mit Blick auf die Strahlkraft des FC Bayern München.

"Wir bauen eine Mannschaft auf, die in der Spitzengruppe spielt, denn der FC Bayern kann nicht in der Basketball-Bundesliga antreten und sich mit Platz zwölf zufriedengeben", hatte Präsident Uli Hoeneß unlängst der tz gesagt. "Das ist eine großartige Chance für den ganzen deutschen Basketball", sagte Bauermann.

Die Spieler tauchten nach dem perfekt gemachten Aufstieg ins Münchner Nachtleben ab, dabei wissen wohl die meisten Spieler, dass sie nicht weiter Teil des Projekts FC-Bayern-Basketball sein werden. Es gilt als sicher, dass der ambitionierte Verein einige Spieler austauschen wird. Die Bayern werden nicht anstreben, in der kommenden Bundesliga-Saison um den Klassenverbleib zu kämpfen.

Trainer Bauermann genoss den Erfolg im Stillen. Den Stellenwert konnte der mehrfache Meistercoach am Sonntag noch nicht so recht einschätzen. "Ich bin vor allem erleichtert, dass wir das Vertrauen gerechtfertigt haben. Deutscher Meister zu werden oder zu Olympischen Spielen zu fahren ist natürlich noch ein anderes Kaliber, aber auch dieser Erfolg war nicht selbstverständlich."

Deutscher Meister wird in diesem Jahr jedenfalls noch ein anderer Verein. Zunächst geht es um die Teilnahme um die Play-offs, also die ersten acht Plätze. Die EWE Baskets Oldenburg machten dazu einen weiteren Schritt und bezwangen Phoenix Hagen mit 102:91. Einen Rückschlag mussten dagegen die Walter Tigers Tübingen hinnehmen, die bei den LTi Gießen 46ers mit 64:82 verloren.

Beim 88:82 der Deutsche Bank Skyliners Frankfurt im Spitzenspiel gegen die BG Göttingen sagen die 4590 Fans am Samstagabend ein temporeiches Hin und Her, krachende Dunks, spektakuläre Dreier und einen überragenden DaShaun Wood, der in dieser Form zu den besten Akteuren Europas zählt. Mit 25 Punkten und zwölf Assists führte der US-Spielmacher die Frankfurter zum 20. Saisonsieg, durch den die Hessen Platz zwei in der Tabelle hinter den enteilten Brose Baskets Bamberg festigten.

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