Sperre des Uefa-Chefs:Platini zieht vor internationalen Sportgerichtshof

Sperre des Uefa-Chefs: Michel Platini will unbedingt als Uefa-Boss weitermachen.

Michel Platini will unbedingt als Uefa-Boss weitermachen.

(Foto: AFP)

Der gesperrte Funktionär hat Einspruch beim Cas eingelegt. Philipp Lahm glaubt, dass Deutschland gegen Englands Finanzkraft gut bestehen kann. Corinthians São Paulo ist brasilianischer Meister.

Fußball, Sperre: Der weiterhin suspendierte Uefa-Präsident Michel Platini (60) hat wie erwartet beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch gegen seine 90-Tage-Sperre eingelegt. Das bestätigte ein Anwalt des Franzosen der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Der Fußball-Weltverband Fifa hatte den ersten Einspruch Platinis am Mittwoch abgewiesen. Der wegen einer dubiosen Millionen Zahlung von Fifa-Boss Joseph S. Blatter (79) außer Dienst gestellte Chef der Europäischen Fußball-Union (Uefa) will weiterhin am 26. Februar zum Fifa-Präsidenten gewählt werden. Wegen seiner Sperre (bis einschließlich 5. Januar) ist er aber noch kein Kandidat. Eine Entscheidung des CAS werde bis Ende November erwartet, teilten die Platini-Anwälte mit.

Fußball, Brasilien: Die Corinthians sind zum sechsten Mal brasilianischer Fußball-Meister. Der berühmte Verein aus der Metropole São Paulo ist drei Spieltage vor dem Saisonende mit zwölf Punkten Vorsprung nicht mehr einzuholen, da Verfolger Atlético Mineiro 2:4 beim FC São Paulo unterlag. Corinthians um den früheren Leverkusener Renato Augusto spielte bei Vasco da Gama 1:1. Der frühere Klub von Rivelino, einer der brasilianischen Helden beim Gewinn des WM-Titels 1970, stand seit dem 18. Spieltag an der Tabellenspitze und gab diese nicht mehr ab. Zuvor waren die Corinthians 1990, 1998, 1999, 2005 und 2011 Meister geworden.

Bundesliga, FC Bayern: Philipp Lahm sieht aufgrund der großen Finanzpower in England den Status des FC Bayern in Europas Spitze nicht bedroht. "Nein. Sicher ist das ein wichtiges Thema, weil Geld im Fußball keine geringe Rolle spielt. Und wenn man sieht, dass die hinteren Mannschaften in England mehr Geld bekommen als der FC Bayern, ist das krass. Trotzdem haben wir hier in der Bundesliga viele Vorteile: Wir haben Top-Stadien, eine Top-Infrastruktur, super Fans, fast immer ausverkaufte Stadien", sagte der Bayern-Kapitän in einem Interview des Münchner Merkur.

"Das müssen uns die anderen Ligen erst mal nachmachen. Und noch dazu wird bei uns immer pünktlich bezahlt. Bei uns läuft alles ab, wie es ablaufen sollte. Das sind starke Argumente für die Bundesliga", sagte Lahm. Abgänge der Topstars erwartet der Weltmeister nicht. "Ich habe die Angst im Gegensatz zu manch anderen nicht. Weil wir viele Vorteile haben, die die Spieler schätzen, gerade die, die aus dem Ausland kommen. Die sagen, es ist sensationell, wie hier alles abläuft. Das geben die Spieler ja auch weiter. Und auch bei uns kann man sehr, sehr gut verdienen", erklärte der 32-Jährige. In England gibt es einen neuen Fernsehvertrag mit einem Volumen von 2,3 Milliarden Euro jährlich ab der Saison 2016/2017. Schon in der vergangenen Sommer-Wechselperiode gaben die Erstligisten von der Insel rund 1,185 Milliarden Euro für neue Spieler aus.

Basketball, Euroleague: Der FC Bayern hat in der Basketball-Euroleague die nächste Heim-Schlappe hinnehmen müssen und sich den Weg in die zweite Gruppenphase weiter verkompliziert. Gegen den Titel-Mitfavoriten Fenerbahçe Istanbul unterlagen die Münchner am Donnerstag wegen einer völlig verpatzten Anfangsphase mit 67:84 (30:50). Im Klassement der Vorrundengruppe A verlor der deutsche Vizemeister den Anschluss an die Spitzenteams um Tabellenführer Istanbul und Chimki Moskau und läuft Gefahr, in den nächsten Wochen komplett abgehängt zu werden. In einer von Unsicherheiten und Fehlern geprägten Partie der Bayern war Nihad Djedovic mit 16 Punkten noch der erfolgreichste Werfer. Bei Fenerbahçe ragten Bobby Dixon mit 25 Zählern - 16 davon im famosen ersten Viertel erzielt - und Luigi Datome mit 17 Punkten heraus.

Tennis, ATP-Finale: Die Top-Favoriten Roger Federer und Novak Djokovic sind bei den ATP-Finals der Tennisprofis in London wie erwartet ins Halbfinale eingezogen. Der 30 Jahre alte Schweizer bezwang am Donnerstag den Japaner Kei Nishikori mit 7:5, 4:6, 6:4 und stand damit als Sieger der Gruppe Stan Smith fest. Der Serbe Djokovic setzte sich am späten Abend mit 6:3, 7:5 gegen den Tschechen Tomas Berdych durch. Im Halbfinale trifft Federer am Samstag auf seinen Landsmann Stan Wawrinka oder den Schotten Andy Murray. Dem Weltranglisten-Ersten Djokovic hätte gegen Berdych bereits ein Satzgewinn gereicht, um sich Platz zwei in der Gruppe zu sichern. Im Halbfinale wartet auf die Nummer 1 nun der Spanier Rafael Nadal. Das Hartplatz-Turnier ist mit sieben Millionen Dollar dotiert.

Doping, Bulgarien: Bulgarien Gewichtheber dürfen wegen wiederholten Dopingmissbrauchs nicht an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro teilnehmen. Das teilte der Weltverband IWF am Donnerstag bei einem Treffen in Houston mit. Elf Gewichtheber waren in diesem Jahr positiv getestet worden. "Bulgarien ist nicht berechtigt, an den kommenden Olympischen Spielen teilzunehmen", heißt es in dem Statement. Schon an den Europameisterschaften im April in Tiflis hatte Bulgarien nicht teilgenommen. Außerdem wurde Rumänien ein Startplatz bei Olympia wegen multipler positiver Dopingtests während der Qualifikationsphase für die Spiele gestrichen.

Doping, Spanien: Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hat die frühere spanische Leichtathletin Marta Domínguez wegen Dopings zu einer Sperre von drei Jahren verurteilt. Die Richter erkannten der Läuferin am Donnerstag zudem alle Titel ab, die die Spanierin zwischen dem 5. August 2009 und dem 4. Januar 2013 errungen hatte. Dazu gehörten der Weltmeistertitel im 3000-Meter-Hindernis-Lauf 2009 und die Vizeeuropameisterschaft 2010 in derselben Disziplin. Nach Ansicht des CAS deuteten ungewöhnliche Blutwerte im biologischen Pass der Spanierin auf Doping hin. Die 40 Jahre alte Domínguez hatte bislang als Spaniens erfolgreichste Leichtathletin der Geschichte gegolten.

Schwimmen, Marco Koch: Marco Koch hat zum Auftakt der deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal den deutschen Rekord über 400 Meter Lagen verbessert. Der Weltmeister über 200 Meter Brust schwamm am Donnerstag auf seiner Nebenstrecke in 4:01,87 Minuten 3,21 Sekunden schneller als Yannick Lebherz vor fünf Jahren. Auch Jacob Heidtmann, WM-Fünfter und nationaler Rekordhalter auf der Langbahn, blieb in 4:06,28 Minuten unter der Norm für die Kurzbahn-EM Anfang Dezember in Israel. Allerdings wurde der Elmshorner wegen zu vieler Delphinbeinschläge an einer Wende im Nachhinein disqualifiziert, so dass Platz zwei an den Berliner Johannes Hintze (4:09,45) ging. Über 400 Meter Lagen der Frauen sicherten sich Meisterin Franziska Hentke (4:33,53) und Juliane Reinhold (4:35,80) das EM-Ticket.

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