Basketball-Euroleague:Aufgelöst

27.12.2019, xemx, Basketball EuroLeague, FC Bayern Muenchen - Zalgiris Kaunas emspor, v.l. Head Coach Dejan Radonjic (F

Bedröppelte Miene: Trainer Dejan Radonjic ist wenig angetan vom Auftritt seiner Bayern.

(Foto: imago images/Jan Huebner)

Der FC Bayern verliert gegen Kaunas - und man muss sich fragen, wer da der Tabellenletzte ist.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern München haben nach einer desolaten Vorstellung die zehnte Niederlage in der Euroleague kassiert und den Jahresabschluss in der europäischen Königsklasse beim 73:98 gegen den bisherigen Tabellenletzten Zalgiris Kaunas vermasselt. Die Münchner stehen nun bei 6:10 Siegen, der achte Platz und damit die Teilnahme an der K.o.-Runde ist wieder zwei Siege entfernt - angesichts des miserablen Eindrucks scheint er derzeit ohnehin unerreichbar.

Die Bayern starteten noch passabel ins Spiel, die Defensive agierte aufmerksam, die Würfe fielen: Dreier von Petteri Koponen und Danilo Barthel, dazu energische Korbleger von Vladimir Lucic - die üblichen Verdächtigen trafen. Allerdings wurde schnell klar, dass sich der Tabellenletzte keinesfalls in die vom Gastgeber für ihn vorgesehene Rolle einfinden wollte, vor allem K.C. Rivers (18 Punkte) brachte sich im ausverkauften Audi Dome in Erinnerung, er war ja einst für ein halbes Jahr dort unter Vertrag. Dennoch zogen die Bayern auf 11:5 weg, doch dann begann der litauische Nationalspieler Arturas Milaknis (19) einen Dreier nach dem anderen zu versenken, jeder erfolgreiche Wurf schien den FCB-Akteuren Energie zu rauben. Fortan wurde deren Spiel immer fehlerhafter, Ballverluste reihten sich an schlechte Würfe, selbst NBA-Center Greg Monroe verlegte reihenweise einfachste Würfe. Die Gäste hingegen trafen hochprozentig und bauten den Vorsprung auf zwischenzeitlich 15 Punkte aus (30:15).

Immerhin begannen die Münchner zu kämpfen, allen voran Kapitän Barthel (20) biss sich ins Spiel und brachte sein Team assistiert von Koponen (9), zurück ins Spiel. Den Bayern gelang so zur Pause wenigstens der 35:43-Anschluss. Umso unerklärlicher kam dann der totale Einbruch: Ein paar starke Aktionen genügten dem litauischen Serienmeister, um die Gastgeber völlig aus dem Rhythmus zu bringen. Man musste sich fragen, wer da das Euroleague-Schlusslicht war, denn die Bayern wurden phasenweise vorgeführt. Gepaart mit einer Defensive, die sich in einem Auflösungsprozess befand, zog Zalgiris mühelos und unerreichbar auf 68:50 Punkte nach drei Vierteln davon - was mit Pfiffen von den Zuschauerrängen quittiert wurde. Einzig Barthel musste man aus der kollektiven Fehlleistung ausnehmen, neben ihm punktete beim FCB nur noch Paul Zipser (13) zweistellig.

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