Basketball:Das Fest ist verschoben

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Nächste Pause: Münchens Deshaun Thomas (re.) kann sich erstmal nicht im Zweikampf mit Berlins Johannes Thiemann messen. (Foto: Marcel Engelbrecht /Eibner/Imago)

Der FC Bayern München muss wegen des jüngsten Corona-Ausbruchs und vieler Verletzter auch das Bundesliga-Topspiel gegen Alba Berlin absagen.

Von Ralf Tögel

Es hätte ein Basketball-Fest werden sollen: Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit ist im Audi Dome wieder die volle Zuschauer-Auslastung erlaubt und der Gegner hätte attraktiver kaum sein können - das stets heiße Duell der beiden besten deutschen Mannschaften stand an. Und nun das: Das Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Gastgeber FC Bayern und dem deutschen Meister Alba Berlin ist abgesagt, damit müssen die Münchner ihre vierte Partie hintereinander verschieben. Die Bayern bringen nur eine Handvoll gesunder Stammkräfte auf das Parkett, deshalb hat die Basketball-Bundesliga (BBL) "wegen fortwährenden Personalmangels infolge des jüngsten Corona-Ausbruchs" der Verschiebung zugestimmt, wie der FCB mitteilt.

Die Münchner müssen also nach den Euroleague-Partien bei Fenerbahce Istanbul und in Mailand nun auch die BBL-Spiele gegen Ulm und Berlin nachholen, Termine stehen noch nicht fest. Womit man beim vielleicht größeren Problem wäre, denn in beiden Wettbewerben herrscht akute Zeitnot. Die Bayern haben im März noch drei Spiele zu absolvieren, im April sind es deren sechs - ohne Nachholspiele. Die müssen bis Mai untergebracht werden, denn in der BBL beginnen die Playoffs am 13. Mai, bis dahin müssen die Münchner ihre ausstehenden zehn Partien gespielt haben.

In beiden Wettbewerben wird die Zeitnot akut, in der Euroleague beginnen die Playoffs bereits am 19. April

Noch sportlicher ist der Zeitplan in der Euroleague, dort ist der Playoff-Start für den 19. April anberaumt, neben den zwei verschobenen Spielen geht es noch nach Athen, zu Efes Istanbul, zu Hause gegen Belgrad und nach Madrid. Die logistische Herausforderung ist gewaltig, über allem schwebt zudem die Gefahr weiterer Infektionen. Und die Aussichten auf die K.o.-Runde in der europäischen Königsklasse sind gestiegen, denn alle drei russischen Vertreter rangieren vor den Bayern, werden aber aus der Wertung genommen.

Ein weiteres Problem ist der ständig gestörte Trainingsbetrieb, aktuell kann der genesene Trainer Andrea Trinchieri mit einer Mini-Gruppe von sechs Profis üben, der Rest des Kaders sitzt in Isolation. Sind die Profis freigetestet und überstehen die umfangreichen medizinischen Tests, kehren sie untrainiert und ohne Rhythmus zurück ins Training. Was eine schnelle Integration erschwert und die Verletzungsgefahr angesichts der enormen Belastungen erhöht, das Team wird sein Leistungsvermögen vorerst also nicht abrufen können. Am Dienstag gastiert der FCB in Athen, dann immerhin sind ein paar Tage Pause, denn die Freitagspartie gegen Kasan ist storniert. Und irgendwann wird auch das Fest gegen Alba nachgeholt.

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