Winterspiele in Sotschi:Thomas Bach glaubt an positive Folgen für Russland

Previews - Winter Olympics Day -5

Glaubt an den Erfolg der Spiele in Sotschi: IOC-Präsident Thomas Bach

(Foto: Getty Images)

Der IOC-Präsident ist von einem Schub für den Demokratisierungprozess überzeugt. Fritz Dopfer darf im Riesenslalom von St. Moritz vor dem Finaldurchgang auf einen Podestplatz hoffen.

Olympische Spiele, Thomas Bach: IOC-Präsident Thomas Bach ist überzeugt, dass die Olympischen Winterspiele in Sotschi erfolgreich verlaufen und zur Demokratisierung in Russland beitragen werden. "Wir sprechen über Umweltfragen in Sotschi, über die Rechte von Homosexuellen, über gesellschaftliche Umstände in Russland. Das wäre sonst nicht der Fall", sagte Bach in einem Interview mit der Welt am Sonntag. Dies zeige "einmal mehr, wie die Wahl einer Stadt den Olympiagastgeber in den Fokus der Weltöffentlichkeit rückt. Wir begrüßen das, weil es die Relevanz der Olympischen Spiele zeigt." Bach forderte die westlichen Länder auf, unvoreingenommen in die Winterspiele zu gehen, und kritisierte diese auch für angeblich mangelnden Investitionswillen. "Man darf hier nicht mit dem saturierten Blick Westeuropas herangehen, wo es teilweise nicht einmal mehr möglich ist, einen Bahnhof um- oder eine Flughafen-Startbahn neu zu bauen", sagte Bach.

Riesenslalom, St. Moritz: Skirennfahrer Fritz Dopfer liegt bei der Olympia-Generalprobe im Riesenslalom aussichtsreich im Kampf um die Podestplätze. Der 26-Jährige war am Sonntag nach dem ersten Lauf beim Weltcup in St. Moritz Vierter. Stefan Luitz hingegen konnte sich vor dem zweiten Durchgang nicht unter den ersten Zehn platzieren. Die klare Bestzeit fuhr US-Ski-Star Ted Ligety. Sein Landsmann Bode Miller dagegen stürzte, blieb aber dem Augenschein nach unverletzt. Felix Neureuther hatte schon tags zuvor angekündigt, wegen Rückenproblemen auf einen Start zu verzichten. Er wolle eine beschwerdefreie Olympia-Vorbereitung nicht gefährden.

Fußball, USA: Deutschlands WM-Gruppengegner USA mit Trainer Jürgen Klinsmann (49) ist erfolgreich in die Vorbereitung auf die Fußball-Endrunde in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) gestartet. Rund vier Monate vor WM-Beginn siegten die USA am Samstag in Los Angeles gegen Südkorea 2:0 (1:0). Beide Treffer erzielte Chris Wondolowski (4./60.). Die USA treffen in der Gruppe G neben Deutschland auf Portugal und Ghana.

Basketball, NBA: Der deutsche NBA-Profi Dennis Schröder (20) und die Atlanta Hawks haben in der nordamerikanischen Basketballlga einen weiteren Sieg eingefahren. Das Team von Trainer Mike Budenholzer gewann gegen die Minnesota Timberwolves 120:113 und kletterte auf Rang drei in der Eastern Conference. Nationalspieler Schröder stand sechs Minuten auf dem Feld und verteilte zwei Assists. Bester Werfer der Partie war Minnesotas Kevin Love, der auf 43 Punkte und 19 Rebounds kam. Die Timberwolves sind Zehnter im Westen.

Basketball, BBL: Die Basketballer von ALBA Berlin haben zwei Tage nach der Odyssee durch die Ukraine mit ihrem 15. Erfolg in Serie einen Vereinsrekord aufgestellt. Gegen Bayreuth gewannen die Berliner dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit 83:73 (41:45). Damit übertrumpften die Albatrosse ihre Bestmarke aus dem Jahr 1999 und festigten zugleich den dritten Platz in der Tabelle. David Logan mit 19 und Jan Jagla mit 14 Punkten waren die besten Werfer des achtfachen deutschen Meisters, bei den Gästen überzeugte Kyle Weems mit 23 Zählern.

Leichtathletik: Kugelstoß-Weltmeister David Storl beherrscht auch unterm Hallendach die Konkurrenz. Der 23 Jahre alte Chemnitzer gewann den Wettbewerb beim internationalen Leichtathletik-Meeting in Karlsruhe und setzte sich mit 21,33 Metern durch. Für den sportlichen Höhepunkt vor über 4000 Zuschauern in der Europahalle sorgte aber die Äthiopierin Genzebe Dibaba mit einem überraschenden Weltrekord über 1500 Meter. Die 22-Jährige unterbot als Siegerin in 3:55,17 Minuten die Bestmarke der Russin Elena Sobolewa (3:58,28) von Moskau 2006 um über drei Sekunden. Hingegen scheiterte Arne Gabius deutlich beim Versuch, über 3000 Meter den 19 Jahre alten deutschen Rekord von Dieter Baumann zu brechen. Er hatte die 7:37,51 Minuten seines Ex-Trainers im Visier. Olympiasieger Baumann war die Bestmarke 1995 ebenfalls in Karlsruhe gelaufen. Gabius aber wurde in mäßigen 7:54,68 nur Sechster.

Das Stabhochsprung-Duell zwischen Weltmeister Raphael Holzdeppe und dem Olympia-Zweiten Björn Otto fiel aus: Holzdeppe sagte wegen Rückenbeschwerden ("Nichts Wildes") ab. Otto hatte sich beim Einspringen in Düsseldorf verletzt - Verdacht auf Anriss der Achillessehne. Der Wattenscheider Malte Mohr konnte die Gunst der Stunde nutzen und setzte sich mit übersprungenen 5,75 Metern durch. Einen deutschen Sieg gab es über 60 Meter Hürden der Frauen. Nadine Hildebrand (Kornwestheim-Ludwigsburg) flitzte nach 7,91 Sekunden als Erste ins Ziel. Und Verena Sailer, die frühere 100-Meter-Europameisterin aus Mannheim, gewann den Kurzsprint in 7,18 Sekunden.

Tennis, Davis Cup: Philipp Kohlschreiber und Tommy Haas haben den Einzug der deutschen Tennis-Herren ins Viertelfinale des Davis Cups perfekt gemacht. Das deutsche Doppel gewann am Samstag in Frankfurt am Main gegen das spanische Duo David Marrero und Fernando Verdasco mit 7:6 (7:5), 6:7 (9:11), 7:6 (9:7), 6:3 und holte damit den entscheidenden dritten Punkt für die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes. Am Freitag hatten bereits Kohlschreiber und Florian Mayer ihre beiden Einzel für sich entschieden. Die beiden Partien an diesem Sonntag sind damit bedeutungslos. Kohlschreiber und Haas verwandelten nach 3:25 Stunden ihren ersten Matchball.

"Besser hätte es nicht laufen können", sagte Haas nach der dramatischen Partie in der Frankfurter Ballsporthalle im TV-Sender Sat.1 Gold. Kohlschreiber und Haas boten bei ihrer Doppel-Premiere eine ganz starke Leistung. Nur im ersten Satz hatten die beiden Routiniers noch einige Abstimmungsschwierigkeiten. Doch dann steigerte sich das deutsche Duo und sorgte für den ersten Viertelfinal-Einzug einer deutschen Mannschaft seit 2011. "Heute Abend wird erst einmal gefeiert", meinte Kohlschreiber, der nahtlos an seine starke Leistung im Einzel anknüpfte.

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