Basketball-Bundesliga:Alba Berlin dominiert Bamberg

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Albas Deon Thompson hängt nach einem Dunk am Korb. (Foto: dapd)

Zu erschöpft vom Match gegen Partizan Belgrad: Im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga haben die Brose Baskets Bamberg von Beginn an keine Chance gegen das stark spielende Team von Alba Berlin - am Ende steht es 90:75. Beide Klubs verpflichten für die Euroleague neue Spieler.

Von Andreas Burkert

Müde wirkten die Bamberger, der Kraftakt im entscheidenden Euroleague-Spiel am späten Donnerstag gegen Partizan Belgrad (92:90 nach Verlängerung) hatte Spuren hinterlassen. 6:0 führten die von 13 786 Fans angefeuerten Berliner früh im Topspiel der Basketball-Bundesliga, über 28:18 (11.) und 57:32 (23.) baute Alba den Vorsprung aus. Die Brose Baskets waren besonders am Brett unterlegen gegen das vorzüglich aufspielende Team um den neuen Coach Sasa Obradovic - durch das imponierende 90:75 (49:27) zog Berlin nach Minuspunkten (je zwei Niederlagen) gleich mit dem Tabellenführer.

Berlin gegen Bamberg, das war aber nicht nur das erste Duell des mutmaßlich ersten Herausforderers mit dem deutschen Serienmeister. Denn die derzeit besten deutschen Mannschaften werden sich nun häufiger sehen, als ihnen vielleicht lieb ist: Beide haben sich für die Top 16 der Euroleague qualifiziert - und treffen in Gruppe E aufeinander. Auch bei der Pokal-Endrunde im März, für die zumindest Alba als Gastgeber qualifiziert ist, wird mit einem Wiedersehen gerechnet, dazu kommt das BBL-Rückspiel in Bamberg. Weitere Treffen könnten in den Playoffs anstehen.

Auf die zwei Rivalen kommt nun generell eine Terminflut zu, von der nicht in Europa geforderte Konkurrenten wie der unter Coach Svetislav Pesic in Schwung kommende FC Bayern (107:80 gegen Tübingen) profitieren könnten: Gleich 14 Spiele stehen bis Anfang April im Kalender mit den Euroleague-Partien untereinander und gegen die Topteams Malaga, Real Madrid, ZSKA Moskau, Efes Istanbul, Panathinaikos Athen und Kaunas. "So groß die Freude war über die Qualifikation für die Top 16", sagt Baskets-Manager Wolfgang Heyder, "so sehr sehe ich schon das Risiko." Bamberg etwa startet nach Weihnachten (27./28.12.) in Malaga, am 30. Dezember geht es in der Liga nach Braunschweig, am 3./4. Januar gegen Real, am 5. Januar gegen Bayreuth - und so weiter. Aber jammern will keiner. "Die Belastung müssen wir aushalten, wir wollten ja auch dahin", sagt Berlins Manager Marco Baldi.

Alba und Bamberg verstärken sich für Euroleague

Beide Klubs ziehen jedoch personelle Konsequenzen: Berlin verpflichtete am Samstag, auch als Reaktion auf den Kreuzbandriss von Vule Avdalovic, US-Guard Je'kel Foster. Er spielte vorige Saison für München, wurde aber wegen unpünktlicher Rückkehr aus den Ferien gefeuert und kommt von Charleroi (Belgien). Auch Foster dürfte aber nur in Europa eingesetzt werden, denn er ist der siebte Ausländer (in der BBL müssen sechs Deutsche im 12er-Kader stehen).

Bamberg plant ebenfalls eine rasche US-Verpflichtung für die Centerposition. Der Rebound ist eine Schwäche der Baskets und der Australier O.J. Ogilvy lange verletzt gewesen. Das Ausländer-Kontingent der Baskets wird übrigens entlastet: Der Slowake Anton Gavel, der seine Karriere mit 16 in Deutschland startete und seit Jahren hier lebt, erhält einen deutschen Pass. "Wir haben jetzt das sichere Signal erhalten, dass es etwa in den nächsten zwei Wochen bevorsteht", bestätigte Heyder am Sonntag der SZ.

Gavel (18 Punkte) war es auch, der sich in Berlin am ehesten mit Einzelleistungen und seinem großen Kampfgeist gegen eine Pleite vom Ausmaß einer Demütigung stemmte. Es gelang ihm halbwegs.

© SZ vom 17.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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