Basketball:Blockbuster-Tausch

Kawhi Leonard

Kawhi Leonard muss erst mal nach Kanada. In einem Jahr kann der NBA-Superstar sich seinen neuen Klub selbst aussuchen.

(Foto: Eric Gay/AP)

Von Texas nach Toronto: Die San Antonio Spurs lassen Kawhi Leonard ziehen. Der frühere MVP hatte einen Wechsel forciert - aber Kanada war nicht sein Wunsch.

Von Fabian Dilger

Der Wechsel kam mit Ansage, spektakulär war er trotzdem: Die San Antonio Spurs tauschen ihren besten Spieler Kawhi Leonard, 27, gegen DeMar DeRozan, 28, von den Toronto Raptors. Leonard hatte mit den Spurs 2014 die Meisterschaft in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gewonnen, er wurde als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie ausgezeichnet - nur der legendäre "Magic" Johnson von den Los Angeles Lakers war ein jüngerer MVP als Leonard. Zudem war der Small Forward zweimal bester Verteidiger der Liga. Der Korbjäger DeRozan gewann dafür mit der US-Auswahl schon die Weltmeisterschaft 2014 in Spanien und Olympiagold 2016 in Rio de Janeiro. Dass Leonard die Spurs verlässt, ist keine Überraschung. Schon seit einiger Zeit war bekannt, dass er einen Wechsel forderte. In der vergangenen Saison kam Leonard wegen Verletzungen nur auf neun Einsätze, zwischen ihm und dem Klub gab es Streit über die medizinische Behandlung, die Beziehung galt mittlerweile als zerrüttet. Unerwartet ist dagegen, dass Leonard nach Toronto geht. Der Profi wäre am liebsten in seine Heimatstadt Los Angeles gewechselt, er hat aber kein wirkliches Mitspracherecht bei dem Tauschgeschäft. In das sind weitere Profis involviert: Danny Green, 31, Dreierschütze und Defensivspezialist, muss ebenfalls von San Antonio nach Kanada, dafür gibt Toronto den österreichischen Center Jakob Pöltl, 22, und ein Wahlrecht in der ersten Runde des NBA-Drafts 2019 ab, wo die Klubs die besten Talente aus dem Hochschulsport auswählen.

Der Tausch birgt ein gewisses Risiko für Toronto. Denn der Vertrag von Kawhi Leonard läuft nur noch bis zum Sommer 2019, dann kann der sich selbst einen neuen Klub aussuchen. Die Raptors dürften aber zuerst nur die Saison 2018/19 im Blick haben. Ist die "Klaue", so der Spitzname von Leonard, in der neuen Saison wieder fit und spielt wie in der Vergangenheit, dann ist Toronto eines der stärksten Teams in der Eastern Conference der Liga. Damit wären die Raptors heißer Anwärter auf die NBA-Finalserie. In der letzten Spielzeit vor seiner Verletzung kam Leonard auf durchschnittlich 25,5 Punkte, 5,8 Rebounds und 3,5 Assists pro Partie.

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