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Basketball - Berlin:Alba setzt auf Trainer Aito: Er macht "jeden Spieler besser"

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Berlin (dpa) - Alba Berlin geht die Mission Titelverteidigung mit Trainer-Wunschkandidat Aito Garcia Reneses an. Der Meistermacher aus Spanien entschied sich trotz seines hohen Alters von 73 Jahren gegen ein Ende seiner Laufbahn und betreut den Basketball-Bundesligisten auch in der kommenden Saison. "Ich freue mich darauf, wieder täglich mit den Spielern daran zu arbeiten, besser zu werden und das Maximum aus ihnen herauszuholen", sagte Aito in einer Club-Mitteilung vom Freitag. Für den Routinier wird es die vierte Spielzeit mit Alba.

"Er findet mit seiner Art, seiner Expertise und seiner großen Erfahrung Wege, jeden Spieler besser zu machen", sagte Sportdirektor Himar Ojeda. Eine Veränderung im Trainerstab gibt es aber doch, denn der bisherige Assistent Israel Gonzalez (45) steigt künftig zum Associate Headcoach auf und erhält einen neuen Zweijahresvertrag mit mehr Verantwortung. Es hatte Berichte gegeben, dass Aito künftig nicht mehr bei allen Auswärtsspielen persönlich dabei sein möchte. Das soll eine Bedingung für seine Vertragsverlängerung gewesen sein. Alba nahm dazu konkret zunächst noch keine Stellung.

"Ich fühle mich bei Alba sehr wohl und identifiziere mich mit dem Programm und den beteiligten Personen", sagte Aito, der Spanien 2008 als Nationaltrainer zu Olympia-Silber in Peking führte. Er hatte die Berliner nach schwierigen Jahren zurück an die Spitze gebracht. Dabei gab er dem Nachwuchs eine Chance und entwickelte einige Talente zu Leistungsträgern. Mit einer guten Mischung aus erfahrenen Profis gelang es Alba, in der abgelaufenen Saison Meister und Pokalsieger zu werden. In seiner Zeit in Berlin führte Alejandro Garcia Reneses, den alle nur Aito nennen, das Team in sechs von sieben möglichen Finals.

Auch in der im Oktober beginnenden neuen Saison wollen die Berliner wieder um Titel mitspielen - allerdings mit einer neu formierten Mannschaft. Viele ehemalige Köpfe des Teams entschieden sich für finanziell lukrativere Angebote im Ausland, dafür wurden die deutschen Nationalspieler Maodo Lo (vom FC Bayern München) und Louis Olinde (Brose Bamberg) sowie Center Ben Lammers aus den USA, Simone Fontecchio aus Italien und Jayson Granger aus Uruguay verpflichtet.

"Wir haben mit unseren Neuverpflichtungen und dem verbliebenen Spielern ein viel versprechendes Team zusammengestellt, von dem ein wichtiger Kern unsere Philosophie in den letzten Jahren verinnerlicht hat", sagte Ojeda. Bis Sonntag werden alle Profis in Berlin erwartet, ehe in der kommenden Woche unter weiterhin verstärkten Schutz- und Hygienemaßnahmen das Mannschaftstraining beginnen kann. Vorher sind zunächst negative Corona-Tests von allen Beteiligten und die medizinischen Checks im Unfallkrankenhaus Berlin notwendig.

Die Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen, denn Alba sucht noch einen neuen Center. "Wir müssen schauen, ob sich noch eine Gelegenheit ergibt", sagte Ojeda: "Wir haben in dieser Sache aber keinen Druck". Zunächst wird der 21-jährige Kresimir Nikic dauerhaft bei den Profis mittrainieren und die Lücke füllen.

Anfang Oktober soll Alba in der europäischen Königsklasse Euroleague mit einem Auswärtsspiel bei Maccabi Tel Aviv in Israel in die Pflichtspielsaison starten. Ob dies angesichts steigender Corona-Fallzahlen auch wirklich möglich ist, bleibt derzeit fraglich. Auf nationaler Ebene ist der Start ab Mitte Oktober im Pokal vorgesehen, in der Bundesliga soll es erst ab November losgehen.

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