Süddeutsche Zeitung

Halbfinale der Champions League:Messis Wunderwerk ist zu viel für Liverpool

Lesezeit: 2 min

Von Javier Cáceres, Barcelona

Mit einem neuerlichen Wunderwerk hat Lionel Messi den FC Barcelona dem Champions-League-Finale nähergebracht. Acht Minuten vor dem Ende eines elektrisierenden Halbfinalhinspiels gegen den FC Liverpool von Jürgen Klopp legte er sich den Ball zum Freistoß zurecht - und zirkelte ihn dann in den Winkel, wie ihm dies einst Diego Maradona gezeigt hatte. Es war das Tor zum 3:0 - zuvor hatte sein uruguayischer Freund Luis Suárez zur Führung (23.) getroffen, Messi selbst staubte zum zwischenzeitlichen 2:0 (75.) ab.

Klopp hatte auf seinen Stürmer Roberto Firmino verzichten müssen, der nach Leistenbeschwerden noch nicht hundertprozentig fit war. Das ließ ihn zwar nicht von seinem 4-3-3-System abweichen, doch der Niederländer Georgino Wijnaldum, der Firminos Platz einnahm, war nicht imstande, den früheren Hoffenheimer vergessen zu lassen. Der Niederländer leistete lediglich seinen Beitrag dazu, Barça in die Defensive zu drängen.

Die Platzherren hatten massive Schwierigkeiten, den Ball in gewohnter Manier zirkulieren zu lassen; Kapitän Messi musste so lange Wege gehen wie sonst nur in der argentinischen Nationalelf. Gleichwohl kam der FC Barcelona nach gut einer Viertelstunde zu den ersten Chancen, jeweils durch den früheren Liverpooler Coutinho, der zunächst an seinem Landsmann Allison scheiterte und dann - nach einem Traumpass - von Messi rechts vorbeischoss. Kurz danach war Klopp gezwungen zu wechseln. Der frühere Leipziger Naby Keita musste wegen Problemen an den Adduktoren weichen, es kam Henderson.

Noch ehe dieser sich orientiert hatte, gelang Barça die Führung: Nach einem Diagonalpass des stark aufspielenden Ex-Bayern Arturo Vidal legte Coutinho auf Linksverteidiger Alba ab, der Suárez hinter dem Rücken von Joel Matip entdeckte. Der Uruguayer lenkte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz, Allison hatte keine Chance zu parieren. Liverpools Sadio Mané hatte in der 34. Minute eine große Chance zum Ausgleich, doch er setzte den Ball aus 14 Metern über das Tor der Katalanen (34.).

Nach der Pause schlug dann zunächst die Stunde von ter Stegen: Der DFB-Torwart rettete gegen James Milner (47.) und Mohammed Salah (53.) mit Weltklasseparaden. Er wäre womöglich der Spieler des Spiels geworden - hätte Messi nicht doch noch die Hauptrolle an sich gerissen. Kurz vor Ende rettete Rakitic noch auf der Linie gegen den eingewechselten Firmino; den Nachschuss setzte Salah an den Pfosten. Und das bedeutet, dass Liverpool beim Rückspiel ein Wunder braucht, das größer ist als Messi.

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Quelle:
SZ vom 02.05.2019
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