Bamberger Basketballer:Zwangstrennung von den Vätern des Erfolgs

Brose Baskets Bamberg - Chris Fleming

Es war einmal ein Erfolgscoach: Chris Fleming führte den Bamberger Basketball zu ungeahnten Erfolgen.

(Foto: dpa)

Sie wollen nicht aufhören, müssen aber: Trainer Fleming und Geschäftsführer Heyder führten Brose Bamberg zu vier Meistertiteln in Serie, nach dem frühen Aus in den Playoffs endet ihre Mission. Auch viele Spieler gehen.

Nach dem Ende ihrer Bundesliga-Vorherrschaft wagen die Brose Baskets Bamberg den kompletten Neustart. Das überraschend frühe Playoff-Scheitern des Serienchampions besiegelte am Ende auch das Aus für Erfolgscoach Chris Fleming in Franken. Der Amerikaner, der Bamberg zu vier Meistertiteln in Serie führte, wurde von seinen Aufgaben freigestellt, bestätigte der Verein am Mittwochabend.

Weil auch Geschäftsführer Wolfgang Heyder zurücktrat und etliche Spieler der vergangenen Meisterjahre Bamberg verlassen, ist die Zukunft des einstigen Branchenprimus ungewisser denn je. Heyder und Fleming waren die Väter des Bamberger Basketballmärchens und hätten gerne weitergemacht - der erfolgsverwöhnte Aufsichtsrat aber votierte letztlich für eine Trennung vom Amerikaner.

Dabei hatte Fleming, der seit 2008 auf der Trainerbank saß und neben den vier Liga-Titeln auch drei Pokalsiege erringen konnte, noch einen Vertrag bis 2016 und "die komplette Absicht", diesen auch zu erfüllen. Heyder sprach sich schon nach der Viertelfinal-Niederlage gegen die Artland Dragons für Fleming aus - am Ende vergebens. Zuletzt hatte er dem Aufsichtsrat Vorschläge für die weitere Ausrichtung des Clubs gemacht - sein Ende in der vordersten Verantwortung deutet daraufhin, dass diesen nicht entsprochen wurde.

Das Amt als Geschäftsführer, das er vor rund 15 Jahren übernommen hatte, habe er "auf eigenen Wunsch" niedergelegt, hieß es in der Pressemitteilung. "Ich unterstütze mit meiner Entscheidung den sportlichen Neuanfang der Brose Baskets und bleibe dem Bamberger Basketball in meiner neuen Aufgabe mit dem gleichen Engagement wie bisher verbunden", sagte Heyder. Er soll künftig die Jugendarbeit der Bamberger verantworten - in die nun anstehende Trainerverpflichtung als Sportdirektor auf Zeit aber noch involviert sein.

Heyder "wird sich aktiv in die Suche nach einem Nachfolger für Chris Fleming einbringen", teilte der Verein mit. Wer das schwere Erbe antreten wird, ist noch völlig unklar. Zuletzt wurde über eine Rückkehr des ehemaligen Bundestrainers Dirk Bauermann in die sogenannte "Freak City" spekuliert - doch dieser wiegelte zunächst ab.

Starker Mann in Bamberg ist nun umso mehr der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Stoschek. "Nach den zahlreichen Missverständnissen in der Öffentlichkeit in den letzten Wochen begrüße ich die klaren Personalentscheidungen für einen Neuanfang", wurde der Gesellschafter zitiert.

Vor einem Neuanfang stehen die Bamberger auch auf dem Parkett. John Goldsberry und Casey Jacobsen haben ihre Karrieren beendet, Anton Gavel steht ebenfalls vor dem Abschied. Sie waren die Säulen in Flemings Team bei den vier Titeln von 2010 bis 2013. Nun müssen neue her bei den Brose Baskets Bamberg - und zwei Baumeister obendrein.

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