Basketball:Bamberger Buzzer Beater

Lesezeit: 2 Min.

20 Punkte reichen nicht: Jhivvan Jackson, bester Werfer der Würzburg Baskets im Spiel gegen Göttingen, konnte das Pokal-Aus seiner Mannschaft nicht verhindern. (Foto: Julien Becker/HMB-Media/Imago)

Während Anton Gavels Mannschaft gegen Ulm spektakulär ins Viertelfinale des BBL-Pokals einzieht, scheitern die Würzburg Baskets an Liga-Schlusslicht Göttingen.

Von Stefan Galler

In die Basketball-Bundesliga sind die fränkischen Vertreter mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage gestartet – im Achtelfinale um den BBL-Pokal gab es dagegen am Wochenende ziemlich konträre Erlebnisse für die beiden Klubs: Während Würzburg am Freitagabend überraschend beim Liga-Schlusslicht Göttingen mit 78:86 den Kürzeren zog, setzten sich die Bamberg Baskets am Samstag gegen den in dieser Saison in Liga und Europapokal noch ungeschlagenen Tabellenführer Ratiopharm Ulm durch einen Drei-Punkte-Wurf von Ronaldo Segu in letzter Sekunde mit 103:100 durch.

Entsprechend ausgelassen war die Freude der Bamberger Fans unter den 3826 Zuschauern in eigener Halle. „Es ist ein enorm wichtiger Sieg für uns und deshalb Glückwunsch an die Mannschaft“, sagte Anton Gavel, ehemals Ulmer Erfolgstrainer und seit dieser Saison Coach der Bamberger. Allerdings haderte der 40-Jährige mit der schwachen Anfangsphase seiner Mannschaft: „Wir haben katastrophal angefangen, lagen mal wieder mit 15 Punkten hinten und hatten keinen Zugriff auf das Spiel.“ Das änderte sich im zweiten Viertel grundlegend, die Oberfranken schafften es, die Schwaben mit einem raffinierten Mix aus Zonen- und Mannverteidigung aus dem Rhythmus zu bringen. Bis zur Halbzeit konnten sie den Rückstand auf fünf Punkte reduzieren.

Bamberg blieb aggressiv in der Deckung, die erste Führung erzwang Kyle Lofton, der mit 25 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft war, in der letzten Sekunde des dritten Viertels (71:69). Richtig dramatisch wurde es in der Schlussphase: Zunächst brachte Lofton die Gastgeber mit 100:98 nach vorne, dann gelang Ulms Center Marcio Santos der Ausgleich. Doch das letzte Wort hatte eben Segu aus der Distanz nach Kombination mit Ibrahim Watson. „Unsere Defense war zwar nicht da, wo sie hätte sein sollen, Ulm jedoch hat auch viele schwierige Würfe getroffen, aber am Ende hatten wir dann auch das nötige Glück auf unserer Seite“, resümierte Gavel.

„Wir waren nicht konzentriert genug“, schimpft Würzburgs Coach Filipovski

Weniger zufrieden zeigte sich naturgemäß Würzburgs Headcoach Sasa Filipovski nach dem Pokal-Aus seiner Mannschaft bei der BG Göttingen. „Wir waren nicht konzentriert genug und haben viel zu viele Fehler gemacht“, sagte der Trainer. „Außerdem haben wir zu viele Punkte kassiert, vor allem im letzten Viertel.“ Bis zum letzten Abschnitt hatten die Unterfranken noch mit 59:57 geführt, auch dank überragender Werte bei den offensiven Rebounds (am Ende 24).

Doch dann machte sich mehr und mehr der Substanzverlust bei den Würzburgern in deren fünftem Spiel innerhalb von 13 Tagen bemerkbar. Dennoch war beim Rückstand von 77:80 zwei Minuten vor dem Ende noch alles drin, ehe die Gäste schließlich ihre letzten vier Dreier-Versuche allesamt nicht im Korb unterbrachten. Der Tabellenletzte der BBL dagegen machte den Viertelfinaleinzug durch sechs erfolgreiche Freiwürfe in der Schlussphase endgültig klar, der entscheidende letzte Spielabschnitt ging in Summe mit 29:19 an Göttingen. Erfolgreichste Punktesammler bei Würzburg waren Jhivvan Jackson (20 Punkte) und Owen Klassen (17).

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Basketball
:Der Gavel-Faktor

Neuer Coach, neue Spieler, neuer Wettbewerb: Die Bamberg Baskets werden jetzt von Ex-Spieler Anton Gavel trainiert. Das sorgt für Optimismus bei den Fans – die sich sogar für die European North Basketball League begeistern lassen.

Von David Kulessa

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: