Real Madrid:Zidane will Bale loswerden

La Liga Santander - Real Madrid vs Getafe

Wohin zieht es ihn? Gareth Bale muss Real Madrid verlassen.

(Foto: REUTERS)
  • Stürmer Gareth Bale hat keine Zukunft mehr bei Real Madrid.
  • Das sagte Trainer Zinedine Zidane jetzt in aller Deutlichkeit.
  • Der Waliser galt stets als Liebling des Vereinspräsidenten, doch Zidane scheint wenig mit ihm anfangen zu können.

Von Javier Cáceres

Gareth Bale, 30, steht bei Real Madrid zum Verkauf. Nach dem Testspiel vom Samstag gegen den FC Bayern im US-amerikanischen Houston (Ortszeit) erklärte Reals Trainer Zinédine Zidane in schonungsloser Offenheit, dass der Waliser alsbald veräußert werden solle. Er habe den Waliser für die Partie gegen die Bayern (1:3) nicht berufen, weil Bales Wechsel vorbereitet werde, sagte Zidane. "Wenn das morgen vollzogen wird, umso besser. Ich hoffe für alle, auch für ihn, dass es unmittelbar bevorsteht", sagte Zidane.

Mit seinen Äußerungen konterkariert Zidane offenkundig Reals Vereinspolitik. Bei einer Unterredung mit der Vereinsspitze während Real Madrids Nordamerika-Tour soll Zidane vor wenigen Tagen darauf hingewiesen worden sein, dass er sich unter Umständen darauf einstellen müsse, Bale zu behalten. Der Vertrag des Stürmers läuft bis 2022. Trotz des kolportierten Interesses der englischen Premier-League-Klubs Manchester United und Tottenham Hotspur gebe es keine adäquaten Angebote für Bale.

Der FC Bayern, der ebenfalls als möglicher Interessent genannt worden war, hatte über Trainer Niko Kovac erklärt, dass Bale in den Überlegungen für die kommende Saison keine Rolle spiele. Zidane wiederum will seinen französischen Landsmann Paul Pogba (Manchester United) verpflichten. Seine Äußerungen dürften darauf zurückzuführen sein, dass er auch intern den Druck erhöhen möchte, um seinen Wunschspieler zu bekommen.

Bale war 2013 von Tottenham nach Madrid gezogen, die Ablöse betrug damals rund 100 Millionen Euro. Bale verdient in Madrid angeblich ein viele Interessenten abschreckendes Salär von 20 Millionen Euro netto jährlich. Bale galt bei Real lange als unantastbar. Unter anderem, weil Präsident Florentino Pérez den Waliser (im Gegensatz zu dem nun bei Juventus Turin angestellten Cristiano Ronaldo) persönlich geholt hatte. Obwohl er an vier Champions-Leauge-Siegen beteiligt war, konnte Bale Ronaldos Status nie erreichen. In den letzten drei Spielen der letzten Saison kam Bale nicht mehr zum Einsatz, obwohl er - fast schon ausnahmsweise - gesund war. "Es ist nichts Persönliches", versicherte Zidane nun. Es sei nur ein Punkt erreicht, an dem man "tut, was man tun muss. Ich muss Entscheidungen treffen."

Zidane hat Bale wohl auch persönlich mitgeteilt, dass er keine Chance habe. Die Entscheidung zu wechseln sei "vom Trainer und vom Spieler" getroffen worden, "er kennt die Situation", sagte Zidane. "Wir werden sehen, wie sich alles löst." An die Journalisten gerichtet sagte er: "Ihr kennt die Lage, und sie wird sich ändern. Ich weiß nicht, ob das in 24 oder 48 Stunden passieren wird, (aber) die Situation wird sich ändern und das ist gut für alle."

Bales Manager Jonathan Barnett meldete sich am Sonntag zu Wort. Zur Nachrichtenagentur AFP sagte er, Zidane sei "undankbar". Wenn Bale gehe, dann aus freien Stücken. Er bestätigte, an einem Wechsel zu arbeiten, ob man das auch über Real sagen könne, wisse er nicht.

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