Süddeutsche Zeitung

Skilanglauf:Lebenslange Sperre für Dürr

Der Skilangläufer wird bestraft. Die rassistischen Entgleisungen gegen Lukaku haben für Cagliari Calcio keine Sanktionen zur Folge.

Meldungen im Überblick

Doping, Wintersport: Der österreichische Skilangläufer Johannes Dürr ist als Wiederholungstäter auf Lebenszeit wegen Dopings gesperrt worden. Dies gab die Österreichische Anti-Doping Rechtskommission am Dienstag bekannt. Demnach ist der 32-Jährige "lebenslang von Sportveranstaltungen jeglicher Art" ausgeschlossen. Dürrs Anwalt teilte der ARD mit, dass sein Mandant keinen Einspruch einlegen werde. Dürr war erstmals bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 positiv getestet und gesperrt worden. In der Folge hatte er als Kronzeuge weitgehende Aussagen gemacht und damit die "Operation Aderlass" ausgelöst, die zu Razzien bei der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld geführt und die Zerschlagung des Dopingnetzwerkes um den Erfurter Arzt Mark S. ausgelöst hatte. Danach hatte Dürr aber eine erneute Beichte abgelegt und gestanden, auch nach seinem Comeback Blutdoping betrieben zu haben. Neben der lebenslangen Sperre wurden auch sämtliche Ergebnisse Dürrs seit Februar 2016 gestrichen. Allerdings hatte er ohnehin nicht mehr den Sprung in Österreichs Weltcup-Team und damit den Zugang zu wichtigen Wettkämpfen geschafft.

Fußball, Italien: Die mutmaßlich rassistischen Sprechchöre gegen den belgischen Fußball-Nationalspieler Romelu Lukaku Anfang September werden für den gastgebenden Club Cagliari Calcio keine Sanktionen zur Folge haben. Dies entschied ein Sportgericht am Dienstag, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Der Inter-Mailand-Stürmer, dessen Eltern aus der Demokratischen Republik Kongo stammen, war von den gegnerischen Fans laut Medienberichten mit Affengesängen verhöhnt worden. In der Begründung des Gerichtes heißt es laut Ansa, vor einem von Lukaku geschossenen Elfmeter hätten sich zwar Chöre, Geschrei und Pfiffe aus der Nordkurve - wo die heimischen Fans gewöhnlich sitzen - erhoben. Sie seien aber weder vom Dienstpersonal noch von Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft als diskriminierend wahrgenommen worden, hieß es. Lukaku hatte sich nach dem Spiel Inters in Cagliari in den sozialen Netzwerken über die Schmähungen entrüstet.

Christian Streich, Fall Jatta: Freiburgs Trainer hat die Vorgehensweise mehrerer Zweitliga-Klubs in der "Causa Jatta" kritisiert. "Grundsätzlich wäre es besser gewesen, es hätte niemand Protest eingelegt", sagte der 54-Jährige bei "Wontorra on Tour" auf Sky. Auch die Pfiffe gegen HSV-Profi Bakery Jatta verurteilte Streich: "Unfassbar, dass die Leute sich nicht reinversetzen können. Was für eine Wut muss in diesen Menschen sein, dass sie sowas machen?", sagte Streich: "Dass sie nicht die Empathie haben, das zu spüren und den Menschen jetzt noch auspfeifen." Streich sitzt seit 2012 auf der Trainerbank der Freiburger und sei froh, "dass die mich immer noch wollen". Ein Engagement in einer großen Metropole schließt Streich aus: "Es ist auch besser, wenn ich an so einem Ort gar nicht arbeite, weil das schon brutal ist, was für ein Druck auf den Vorständen lastet und auf den Leuten, die zu entscheiden haben."

FC Bayern, Phillipe Coutinho: Der neue Brasilianer hat sich zwei Tage vor dem Champions-League-Auftakt am Mittwoch (21.00 Uhr, live auf Sky) positiv über seine ersten Wochen an der Säbener-Straße geäußert. "Ich finde das richtig gut! Die Fans waren unglaublich nett zu mir, es ist super, ihre positive Energie ganz nah zu spüren. Diesen Kontakt regelmäßig zu haben, ist schön. Alles hier ist sehr familiär. Aus Liverpool kenne ich das auch ein bisschen, aber hier ist es noch familiärer", beschreibt der Offensivspieler seine ersten Eindrücke von München im exklusiven Interview mit Sky Sport News HD. Die persönliche Nähe war schlussendlich für Coutinho auch ausschlaggebend für die Entscheidung pro München: "Als sich die Möglichkeit auftat, zum FC Bayern zu gehen, habe ich nicht lange überlegt. Sie haben mir ihr Projekt vorgestellt und mir direkt das Gefühl gegeben, dass sie mich unbedingt wollten. Das war für mich ehrlich gesagt das Wichtigste. Ich bin sehr glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben", sagte Coutinho.

DFB, Torhüter: Bundestorwarttrainer Andreas Köpke hat auf die kritischen Aussagen der beiden Nationaltorhüter Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen gelassen reagiert. Er habe "kein Problem" damit, "denn da ist nichts unter die Gürtellinie gegangen", sagte der 57-Jährige der Zeitung Die Welt. Er könne "die Unzufriedenheit von Marc-Andre verstehen. Aber es ist nun mal eine Position, auf der wir stark besetzt sind und man leider nicht jedem Torhüter gerecht werden kann", ergänzte Köpke, Assistent von Bundestrainer Joachim Löw. Bernd Leno und Kevin Trapp seien in ihren Vereinen auch die Nummer eins und würden international spielen. "Wichtig ist", so Köpke, "dass Respekt da ist und wir im Hinblick auf die EM 2020 eine Mannschaft formen, die eng zusammensteht".

Barcelonas Nummer eins ter Stegen hatte seinem Frust nach der erneuten Rolle als Bankdrücker bei den EM-Qualifikationsspielen gegen die Niederlande und in Nordirland freien Lauf gelassen. Die Reise sei ein "harter Schlag" für ihn gewesen. DFB-Kapitän Manuel Neuer hatte seinen Rivalen daraufhin ungewohnt deutlich zurechtgewiesen. "Ich bin Mannschaftsspieler und denke immer an das Wohl der Mannschaft. Ich weiß nicht, ob das förderlich ist und uns das hilft. Auch wir Torhüter müssen zusammenhalten", sagte der Keeper von Bayern München.

3. Liga, 1. FC Kaiserslautern: Sascha Hildmann ist wie erwartet nicht mehr Trainer beim 1. FC Kaiserslautern. Wie der Fußball-Drittligist am Montag mitteilte, wurde der 47-Jährige mit sofortiger Wirkung freigestellt. Neben dem Fehlstart mit nur zwei Siegen aus acht Partien wurde dem gebürtigen Kaiserslauterer die 1:6-Blamage beim SV Meppen am Samstag zum Verhängnis.

"Er hat den FCK in einer sehr schwierigen Situation übernommen und sich immer in den Dienst des Vereins gestellt", sagte Sport-Geschäftsführer Martin Bader über Hildmann. "Die aktuelle sportliche Situation und nicht zuletzt die 1:6-Niederlage in Meppen haben jedoch dazu geführt, dass wir nach intensiver Diskussion beschlossen haben, die Zusammenarbeit einvernehmlich zu beenden."

Über den Nachfolger machte der Club keine Angaben, im Gespräch als Interimscoach ist der bisherige Co-Trainer Alexander Bugera. Hildmann, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, hatte den viermaligen deutschen Meister im Dezember letzten Jahres übernommen. Ihm gelang es jedoch nicht, seinen Heimatverein sportlich wieder in die Spur zu führen. Der angepeilte Wiederaufstieg wurde im Sommer klar verpasst.

Basketball, Heiko Schaffartzik: Aufsteiger Hamburg Towers hat sich kurz vor dem Saisonstart der Basketball-Bundesliga namhaft verstärkt. Wie der Klub am Montag mitteilte, kommt der 115-malige Nationalspieler Heiko Schaffartzik (35) nach Hamburg. Dort erhält der Guard einen Vertrag für ein Jahr bis 2020. Schaffartzik war in Deutschland schon für zahlreiche Klubs aktiv, mit Alba Berlin (2003) und Bayern München (2014) wurde er Meister. Zuletzt spielte er bis 2018 in Frankreich bei Nanterre 92. Die vergangene Saison hatte er aufgrund einer Knieverletzung verpasst, Schaffartzik hielt sich anschließend bei seinem Ex-Klub München fit. Hamburg startet am 30. September mit einem Auswärtsspiel beim Titelverteidiger Bayern München in die erste Bundesliga-Saison.

Fußball, Argentinien: Die Fußball-Legende Diego Maradona hat beim ersten Spiel als Trainer von Gimnasia y Esgrima La Plata eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Tabellen-Vorletzte musste sich am Sonntag vor heimischer Kulisse Meister Racing Club mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. "Es gefällt mir nicht, wie Racing spielt. Aber es funktioniert", sagte Maradona nach dem Abpfiff. Der in Argentinien beinahe religiös verehrte Ex-Profi war in der vergangenen Woche als neuer Coach von Gimnasia vorgestellt worden. Tausende Fans feierten den Ex-Weltmeister in La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires. Die Anhänger des Clubs setzen große Hoffnungen in Maradona. In Mexiko hatte er zuletzt den Zweitligisten Dorados de Sinaloa in kurzer Zeit vom Tabellenende an die Spitze und bis ins Finale im Aufstiegskampf geführt.

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