Natürlich war das ein trauriger Anblick, den Novak Djokovic bot, als er am Freitagnachmittag die Rod Laver Arena verließ. Er, der hier zehnmal und damit öfter als jeder andere Tennisprofi triumphiert hat und den sie wohl nur in seiner Heimat Serbien inniger lieben als hier, schlich langsam in die Katakomben. Und er, den sie hier bejubelt hatten wie sonst nur Landsleute, wurde mit Buhrufen verabschiedet. Die Leute waren enttäuscht, weil dieses Halbfinale gegen Alexander Zverev wie eine geschichtsträchtige Fünf-Stunden-Schlacht begonnen hatte – und doch nach 81 Minuten vorbei war. Djokovic ging nach verlorenem Tiebreak des ersten Satzes – ja, der hatte so lange gedauert, deshalb sah es ja nach einem Match in epischen Dimensionen aus – zu Zverev und reichte ihm die Hand.
Finale der Australian Open:Auf Zverev wartet jetzt der Maßstab im Männertennis
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Gescheitert mit Verletzung, geschmäht vom Publikum: Novak Djokovic muss bei den Australian Open aufgeben, was Alexander Zverev zum dritten Mal die Chance auf einen Grand-Slam-Titel eröffnet. Die Herausforderung könnte mit Jannik Sinner kaum größer sein.
Von Jürgen Schmieder, Melbourne

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