Australian Open:Federer stoppt Baghdatis

Der Weltranglistenerste aus der Schweiz hat zum zweiten Mal nach 2004 das Finale in Melbourne gewonnen - und mit Boris Becker gleichgezogen.

Roger Federer setzte sich gegen den Überraschungsfinalisten Marcos Baghdatis aus Zypern mit 5:7, 7:5, 6:0, 6:2 durch und holte sich seinen siebten Grand-Slam-Titel.

Der 24-jährige Federer distanzierte damit unteren anderem Boris Becker und Stefan Edberg, die sechsmal bei einem der vier Majors erfolgreich waren, und zog unter anderem mit John McEnroe gleich. Pete Sampras ist mit 14 Erfolgen bei Grand Slams der erfolgreichste Spieler aller Zeiten.

Der 20-jährige Baghdatis konnte mit seinem unbekümmerten Spiel und angefeuert von seinen lautstarken griechisch-stämmigen Fans nur in den ersten beiden Sätzen mit dem zunächst unsicher spielenden Federer mithalten. Er schien nach dem gewonnenen ersten Satz sogar eine Chance auf die große Überraschung zu haben, als ihm im zweiten Satz früh ein Break zum 1:0 gelang.

756.000 Euro für Federer, die Hälfte für Baghdatis

Federer konnte sich aber wie so oft in kritischen Situationen steigern, schaffte ein Rebreak zum 2:2 und entschied den Satz mit einem weiteren Aufschlaggewinn zum 7:5 für sich. Danach hatte der Eidgenosse das Match jederzeit sicher im Griff.

Bei Baghdatis zeigten sich die Folgen der bisherigen Anstrengungen. Er musste schließlich drei Fünfsatz-Matches bestreiten, um erstmals in seiner Laufbahn ein Grand-Slam-Endspiel zu erreichen. Während des zweiten Spiels im vierten Satz erlitt der Zypriote einen Wadenkrampf, der behandelt werden musste.

Federer verwandelte schließlich nach einer Spielzeit von 2:46 Stunden seinen ersten Matchball und blieb damit auch in seinem siebten Grand-Slam-Endspiel unbesiegt. Er ist zudem der erste Spieler seit Pete Sampras zwischen Wimbledon 1993 und Melbourne 1994, der drei der Top-Turniere in Folge gewonnen hat.

Federer kassiert für den insgesamt 35. Turniersieg seiner Laufbahn ein Preisgeld von rund 756.000 Euro und baute seine Siegesserie auf Hartplätzen auf 52 Spiele aus. Baghdatis kann sich mit einem Scheck über umgerechnet etwa 378.000 Euro trösten, das ist mehr als er in seiner bisherigen Laufbahn insgesamt verdient hat. Er macht in der neuen Weltrangliste am Montag einen Sprung von Platz 54 auf Rang 26.

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