Australian Open:Djokovic in Melbourne dabei - dank Ausnahmeregelung

Der Tennisspieler mit ungeklärtem Impfstatus kann doch in Down Under antreten. Thorsten Fink wird Trainer in Lettland. Basketballer Franz Wagner spielt weiter groß auf in der NBA.

Meldungen im Überblick

Tennis, Australian Open: Nach wochenlangem Hin und Her wird Rekordchampion Novak Djokovic nun doch an den Australian Open teilnehmen. Wie der 34 Jahre alte Serbe am Dienstag bei Instagram bekannt gab, reist er mit einer Ausnahmegenehmigung nach Melbourne zum ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres, das am 17. Januar beginnt. Djokovic hat seinen Impfstatus nicht veröffentlicht. Alle Teilnehmer an den Australian Open müssen geimpft sein oder eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorlegen. Der stellvertretende Ministerpräsident des Bundesstaates Victoria, James Merlino, hatte im Dezember betonte, medizinische Ausnahmen seien "kein Schlupfloch für privilegierte Tennisspieler". Der Weltranglistenerste Djokovic hat die Australian Open neun Mal gewonnen und könnte sich mit seinem zehnten Triumph auch zum Major-Rekordchampion küren. Aktuell liegt er gleichauf mit Rafael Nadal (Spanien) und Roger Federer (Schweiz) bei 20 Grand-Slam-Titeln.

Fußball, Lettland: Trainer Thorsten Fink hat einen neuen Job in Lettland gefunden. Der 54-Jährige, einst langjähriger Bundesliga-Profi und Meistertrainer in der Schweiz, wurde am Dienstag als neuer Chefcoach beim FC Riga vorgestellt. In einem kuriosen Präsentationsvideo auf dem Twitter-Account des dreimaligen lettischen Meisters fährt Fink zu Musik von Capital Bra im Mercedes durch den Schnee zum Stadion. Zuletzt hatte er in Japan bis September 2020 Vissel Kobe trainiert, danach kehrte er in seine Heimat München zurück. Der FC Riga hat die abgelaufene Saison in der Virsliga auf dem vierten Platz beendet. In den Play-offs der Conference-Qualifikation scheiterte der 2014 gegründete Klub an den Lincoln Red Imps aus Gibraltar.

Fußball, England: Teammanager Ralf Rangnick hat mit Manchester United im sechsten Spiel die erste Niederlage kassiert. Die Red Devils verloren am Montag in der Premier League gegen die Wolverhampton Wanderers mit 0:1 (0:0). Damit liegt United nach 19 Partien mit 31 Punkten weiter nur auf Rang sieben. "Wir haben überhaupt nicht gut gespielt, weder individuell noch im Kollektiv", sagte Rangnick: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns, vor allem im Spiel gegen den Ball. Aber auch in der ersten Halbzeit, als wir den Ball hatten, haben wir zu viele unnötige Fehler gemacht." Routinier Joao Moutinho erzielte in der 82. Minute den entscheidenden Treffer für die Wolves, die erstmals seit 42 Jahren wieder im Old Trafford gewannen. Nach zuvor drei Siegen und zwei Remis in den ersten fünf Pflichtspielen unter Rangnick beträgt der Rückstand auf die Champions-League-Plätze für United vier Zähler.

Basketball, NBA: Der Deutsche Franz Wagner hat seine starke Form bestätigt und den nächsten Sieg mit Orlando Magic dennoch verpasst. Die 22 Punkte des 20-Jährigen bedeuteten den Bestwert seines Teams, konnten die 98:102-Niederlage bei den Chicago Bulls aber nicht verhindern. Für die Bulls, derzeit das beste Team in der Eastern Conference, war es bereits der achte Sieg in Folge. Während Wagner für Kellerkind Orlando zudem fünf Rebounds und drei Assists beisteuerte, kam sein Bruder Moritz nicht zum Einsatz. Dem Griechen Giannis Antetokounmpo gelangen für Titelverteidiger Milwaukee Bucks zwar 31 Punkte (zehn Rebounds, sieben Assists), aufgrund der unzureichenden Hilfe seiner Teamkollegen verlor Milwaukee aber dennoch 106:115 gegen die Detroit Pistons.

Der slowenische Aufbau Luka Doncic führte seine Dallas Mavericks zum dritten Sieg in Folge. Beim spät erkämpften 103:89 gegen die Denver Nuggets drehte der Point Guard im letzten Viertel auf und erzielte insgesamt 21 Punkte. Nationalspieler Maxi Kleber traf erneut zweistellig (10), hinzu kamen fünf Rebounds und zwei Blocks. Durch den Erfolg sprangen die Mavs in der Western Conference vorbei an den Los Angeles Lakers um Superstar LeBron James und den Clippers mit dem derzeit verletzten deutschen Shootingstar Isaiah Hartenstein auf Rang sechs und liegen nur noch hauchdünn hinter den Nuggets. Der Lette Kristaps Porzingis wurde indes am Montag ins Coronaprotokoll aufgenommen und fehlt Dallas damit vorerst ebenso wie unter anderem Trey Burke und der frühere Allstar Isaiah Thomas.

Tennis, Männer: Die deutschen Tennis-Herren haben beim ATP Cup im zweiten Gruppenspiel den ersten Sieg geschafft und damit die Chance auf das Halbfinale gewahrt. Der Erfolg gegen die USA stand am Dienstag in Sydney bereits nach den beiden Einzeln fest. Zunächst hatte sich Jan-Lennard Struff gegen Routinier John Isner 7:6 (9:7), 4:6, 7:5 durchgesetzt, danach gewann Alexander Zverev 6:4, 6:4 gegen Taylor Fritz. Zum Abschluss steht noch das Doppel auf dem Programm. Das deutsche Team musste nach dem 1:2 zum Auftakt gegen Großbritannien unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf den Gruppensieg in der Staffel C zu haben. Nur die Erstplatzierten der vier Gruppen erreichen das Halbfinale. Letzter deutscher Kontrahent ist an diesem Donnerstag Kanada, das zuvor an diesem Dienstag noch auf die Briten trifft. Neben einem eigenen Erfolg zum Abschluss ist die deutsche Auswahl auch auf einen Ausrutscher Großbritanniens angewiesen.

American Football, NFL: Die Green Bay Packers gehen als beste Mannschaft der National Football Conference (NFC) in die Playoffs der National Football League (NFL). Durch das 37:10 gegen die Minnesota Vikings verbesserte die Mannschaft um Quarterback Aaron Rodgers ihre Bilanz auf 13:3 Siege und ist damit nicht mehr von Platz eins der Setzliste ihrer Conference zu verdrängen.Selbst bei einer Niederlage bei den Detroit Lions am letzten Spieltag der regulären Saison dürfen die Packers in der ersten Runde der Play-offs aussetzen und hätten danach durchgängig Heimrecht bis zum Super Bowl am 13. Februar in Los Angeles.

Erstmals seit 2015 haben die Cincinnati Bengals die Playoffs erreicht. Die junge Mannschaft um Quarterback Joe Burrow besiegte die Kansas City Chiefs nach einem zwischenzeitlichen 14-Punkte-Rückstand durch ein Field Goal kurz vor Schluss mit 34:31 und sicherte sich damit Platz eins in der Nord-Division der American Football Conference (AFC).Die Teilnahme an den Playoffs erspielten sich am Sonntag in der AFC nach den bereits qualifizierten Chiefs außerdem die Tennessee Titans, Buffalo Bills und New England Patriots. Dabei besiegten die Patriots die Jacksonville Jaguars mit 50:10.

In der NFC stehen neben den Packers, den Los Angeles Rams, den Tampa Bay Buccaneers, den Dallas Cowboys und den Arizona Cardinals seit Sonntag auch die Philadelphia Eagles als Playoff-Teilnehmer fest. Die Eagles gewannen mit 20:10 beim Washington Football Team und profitierten zugleich vom Sieg der Packers gegen die Vikings.

Das größte Drama am vorletzten Spieltag ereignete sich allerdings beim 28:24 der Buccaneers bei den New York Jets. Quarterback Tom Brady führte seine Mannschaft nach einem zwischenzeitlichen 10:24 mit seinem dritten Touchdown-Pass 15 Sekunden vor dem Ende noch zum Sieg, überschattet wurde das Sportliche aber durch den Eklat um Antonio Brown. Der Wide Receiver der Buccaneers zog während des Spiels Trikot, Schutzkleidung, Shirt und Handschuhe aus, warf alles ins Publikum und joggte oben ohne durch die Endzone in die Kabine. "Er ist kein Buc mehr", sagte anschließend Chefcoach Bruce Arians, "das ist das Ende der Geschichte." Brown hatte zuvor drei Spiele Sperre absitzen müssen, weil er einen gefälschten Impfpass vorgelegt hatte. Brady dagegen warb um Verständnis. "Wir alle lieben ihn. Leider wird er nicht mehr Teil unseres Teams sein, aber wir haben viele Freundschaften, die bleiben."

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