Süddeutsche Zeitung

Australian Open:Becker siegt nach furiosem Comeback

  • Bei den Australian Open siegt Benjamin Becker nach einem furiosen Comeback gegen Lleyton Hewitt.
  • Mona Barthel und Matthias Bachinger sind hingegen ausgeschieden.
  • Serena und Venus Williams stehen indes in der dritten Runde. Auch Agnieszka Radwanska und Novak Djokovic können jubeln.
  • Hier geht es zu allen Ergebnissen.

Benjamin Becker siegt nach Zweisatzrückstand

Benjamin Becker hat nach einem packenden Fünf-Satz-Match gegen Lleyton Hewitt als einziger von anfangs acht deutschen Tennis-Herren die dritte Runde der Australian Open erreicht. Der 33 Jahre alte Mettlacher drehte am Donnerstag im Duell mit dem gleichaltrigen Australier einen 0:2-Satz-Rückstand noch in ein 2:6, 1:6, 6:3, 6:4, 6:2 und gewann zum ersten Mal in seiner Karriere ein Match über fünf Sätze. "Das ist etwas Großes für mich, dass ich das in der späten Phase meiner Karriere noch geschafft habe", sagte Becker im Siegerinterview mit Jim Courier in der Rod-Laver-Arena.

Nach 3:02 Stunden im ersten Spiel der Night Session hatte er zuvor mit einem Ass seinen zweiten Matchball genutzt. Den Aufschlag hatt der Linienrichter zunächst im Aus gesehen, doch dank des Hawk-Eyes machte Becker den letzten Punkt. Der Saarländer trifft bei dem Grand-Slam-Turnier in Melbourne jetzt am Samstag auf den an Nummer acht gesetzten Kanadier Milos Raonic oder Donald Young aus den USA. Becker liegt in der Weltrangliste auf Position 41 und steht zum ersten Mal bei den Australian Open in der dritten Runde. Sein bislang bestes Ergebnis bei einem der vier größten Turniere erreichte er bei den US Open im Jahr 2006 mit dem Achtelfinal-Einzug. Damals hatte er in der dritten Runde durch seinen Sieg gegen André Agassi die Karriere des Amerikaners beendet.

Zwei weitere Deutsche scheiden aus

Mona Barthel und Qualifikant Matthias Bachinger haben indes den Einzug in die dritte Runde verpasst. Die Weltranglisten-43. Barthel musste sich Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 4) trotz starker Leistung im zweiten Satz mit 2:6, 4:6 geschlagen geben. Von fünf Breakchancen gegen die Fed-Cup-Siegerin konnte die 24-jährige Barthel während des 79-minütigen Matches keine einzige nutzen.

Bachinger, Nummer 142 im ATP-Ranking, hatte zuvor mit 6:7 (4:7), 5:7, 5:7 gegen den Finnen Jarkko Nieminen (Nr. 72) verloren. Zum Auftakt des ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres hatte der 27-jährige Münchner den gesetzten Pablo Cuevas (Uruguay/Nr. 27) ausgeschaltet. Damit haben bislang nur Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) und Carina Witthöft (Hamburg) ihre Zweitrunden-Hürden gemeistert.

Bei schwülwarmen 35 Grad Celsius in der Hisense Arena fand Barthel nach verlorenem ersten Durchgang immer besser ins Spiel. Beim Stand von 3:2 konnte sie dann aber gegen Linkshänderin Kvitova vier Breakchancen nicht nutzen. Die Tschechin holte sich das 16-minütige Spiel, das insgesamt neunmal über Einstand ging. Barthel hatte 2012 und 2014 in der dritten Runde von Melbourne gestanden. Weiter ist sie bei einem der vier Majors bislang noch nicht gekommen. Bereits zum Auftakt waren elf der 17 im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis auf der Strecke geblieben - darunter überraschenderweise auch die gesetzten Angelique Kerber (Kiel/Nr. 9), Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 13) und Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 28).

Williams-Schwestern ziehen in dritte Runde ein

Serena und Venus Williams sind kurz nacheinander in die dritte Runde eingezogen. Die 18-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Serena setzte sich in Melbourne gegen Vera Swonarewa aus Russland mit 7:5, 6:0 durch. Im ersten Durchgang wehrte die 33 Jahre alte Tennisspielerin aus den USA beim Stand von 3:5, 15:40 drei Satzbälle ab und gewann dann zehn Spiele in Serie. Ihre ein Jahr ältere Schwester Venus entschied ein amerikanisches Duell mit Lauren Davis mit 6:2, 6:3 für sich.

Radwanska siegt souverän

Die an Nummer sechs gesetzte Polin Agnieszka Radwanska kam gegen Johanna Larsson aus Schweden in nur 44 Minuten zu einem souveränen 6:0, 6:1-Erfolg. Zum ersten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier zählt die ehemalige Weltklassespielerin Martina Navratilova zum Trainerteam der früheren Wimbledon-Finalistin Radwanska.

Auch Djokovic ist weiter

In der dritten Runde stehen bereits der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic und Wawrinka. Der von Boris Becker trainierte Djokovic ließ Andrej Kusnezow aus Russland bei seinem 6:0, 6:1, 6:4-Erfolg keine Chance. Nach nur 84 Minuten nutzte der 27 Jahre alte Serbe seinen zweiten Matchball gegen die Nummer 88 der Welt. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft Djokovic am Samstag auf den Spanier Fernando Verdasco oder Go Soeda aus Japan. Wawrinka setzte sich 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 6:3 gegen den rumänischen Qualifikanten und Grand-Slam-Turnier-Debütanten Marius Copil durch.

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